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Die Ölindustrie sucht ständig nach Möglichkeiten der Kostenoptimierung beim Betrieb ihrer Plattformen. Die Neuorganisation der Maintenance führt dabei zu echten Leistungssteigerungen.

Die Ölindustrie leidet unter der Krise und setzt deshalb voll auf die Optimierung der Produktions- und somit auch der Betriebskosten ihrer Plattformen. Die Neuorganisation der Maintenance stellt dabei einen bedeutenden Hebel dar, um dieses Ziel zu erreichen.

Um signifikante Einsparungen bei den Betriebskosten zu realisieren, sind weniger technische als organisatorische Innovationen gefragt: „Auf Vorschlag unserer Kunden haben wir den Maintenanceansatz verändert und arbeiten jetzt nicht mehr mit festen, rund um die Uhr an Bord anwesenden Teams, sondern mit gemeinsamen  Personal an Land. Wir bauen für jeden Kunden Fachteams auf, die mehrere Standorte innerhalb eines Gebiets abdecken“, erläutert Jimmy Neron, Vertriebsleiter bei VINCI Energies Oil & Gas.

Zeitplanung und Engineering im Vorfeld

Die Offshore-Maintenance erfolgt jetzt innerhalb kürzerer Zeiträume in Form von Kampagnen. Das erfordert deutlich mehr Planung und Engineering im Vorfeld. „Wir bereiten an Land die präventiven oder ausfallorientierten Maintenanceeinsätze vor und können so die Einsatzzeiten unserer mobilen Teams auf hoher See optimieren“, so Neron weiter.

In Angola kümmert sich VINCI Energies beispielsweise im Auftrag von Total um die Instandhaltung von zwei FPSO (schwimmende Produktions- und Lagereinheiten) im Block 17:  Girassol und Dalia. „Gemeinsam mit Total haben wir uns Gedanken über die Zusammensetzung der Ad-hoc-Teams gemacht, die auf den beiden Schiffen im Einsatz sind. Ein konkretes Beispiel: Wenn wir einen HKL-Spezialisten auf der Dalia und einen zweiten auf der Girassol brauchen, werden dessen Aufgaben vorgeplant und er wird nacheinander auf beiden FPSO eingesetzt”, erklärt Neron.

Durch die gemeinsame Nutzung und die Umorganisation der Teams „konnte der Kunde 25 bis 30 % der Maintenancekosten einsparen. Beim Personal konnten wir die festen Bordteams auf der Girassol um 30 % verkleinern und setzen dort statt 92 jetzt nur noch 49 Mitarbeiter ein, dabei sind übers Jahr 15 im „On-/Off-Service“, rechnet Neron vor.

„Unsere Arbeitsmethoden und die Produktivität bei der Technikmaintenance sowie im Servicegeschäft können sich sehen lassen.“

Durch diese neue, deutlich leistungsfähigere Arbeitsorganisation kommt es zu zahlreichen Veränderungen: Neuorganisation der Stellen mit mehreren Einsatz- und Technikteams an Land, aber auch Überwachung der Kennzahlen und der Aufgaben. Dazu wurde eine virtuelle Leitwarte eingerichtet, welche die Leitwarte auf hoher See eins zu eins nachbildet. Sie wird bei Total als „Smart Room“ bezeichnet und ermöglicht es, in Echtzeit über dieselben Informationen zu verfügen und sämtliche Kennzahlen und Aufgaben zu kontrollieren.

Unsere Arbeitsmethoden und die Produktivität bei der technischen Maintenance sowie im Servicegeschäft können sich sehen lassen. Deshalb interessieren sich jetzt auch Kunden für dieses Modell, die bislang nicht so gearbeitet haben. Wir hoffen, dass wir unsere in Angola und anderen Ländern wie Nigeria, Kongo und Kamerun gesammelten Erfahrungen in den nächsten Monaten auf neue Kunden ausweiten können“, so Jimmy Neron abschließend.

03/04/2017