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Dank Digital- und Datentechnik lässt sich der Energieverbrauch besser regeln – eine Frage von strategischer Bedeutung für Städte und den Komfort ihrer Bewohner.

Künstliche Intelligenz beginnt den städtischen Raum zu erobern: auf Licht- und Schildermasten, Ampelanlagen, Ladesäulen, Schranken, elektronischen Anzeigetafeln usw. – überall werden Sensoren installiert, um Betriebsdaten zu erfassen, zu analysieren und Szenarien zu erstellen, die der öffentlichen Hand als Entscheidungshilfe dienen können.

Die öffentliche Beleuchtung allein macht 45% der Stromrechnung einer Stadt aus. Kommunalverwaltungen, die auf LED (Light-Emitting Diode) umgestellt haben, konnten den dafür erforderlichen Stromverbrauch auf ein Viertel senken.

Mit Halbleiterchips bestückt lassen sich Straßenlaternen heute fernsteuern und vernetzen, um relevante Daten zu erfassen und die Leuchtstärke bedarfsabhängig zu regeln. „Die Sensoren werden sich umso schneller verbreiten, als die Datenübertragung über Netze mit niedriger Datenrate erschwinglich ist“, erklärt Thierry Czech, Leiter für Technik und Innovation bei Omexom (VINCI Energies).

Staureduzierung und Verkehrssteuerung

Auch der Straßenverkehr lässt sich auf Grundlage von Daten besser steuern: bis zu 30% weniger Stau in Städten durch ferngesteuerte Ampeln und Parkleitsysteme.

„Es gibt heute Lösungen, um Verkehrs-, Stau- und Parkplatzbelegungsdaten zu analysieren und abzugleichen, um auf diese Weise die Straßen zu entlasten und für einen flüssigeren Verkehr zu sorgen. In Rouen testen wir gerade ein Tool, um die Auswirkungen einer staureduzierenden Steuerung auf die Luftqualität zu messen“, erläutert Thierry Czech.

Die Herausforderung der E-Mobility

Das Laden von Elektrofahrzeugen ist für die Stadt mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Es ist eine Gleichung mit mehreren Unbekannten: Wie hoch wird die Nachfrage sein? Wo genau wird sie auftreten? Wie schnell wird sich die Fahrzeugflotte ändern? Werden die städtischen Investitionen den Erfordernissen entsprechen?

„Nach wie vor ist nur das menschliche Gehirn in der Lage, Nutzungsarten voneinander abzugrenzen.“

„Wenn man weiß, dass 100.000 Fahrzeuge, die gleichzeitig im Lademodus sind, das gesamte französische Stromnetz an seine Belastungsgrenze bringen können, wird klar, dass rasches Handeln geboten ist, um die Modalitäten und Kriterien zur Lastregelung festzulegen“, kommentiert Thierry Czech.

Ein prioritärer Ansatz ist hier V2Grid (Vehicle to Grid). Diese Technologie ermöglicht eine intelligente Netzregelung, um die im Fahrzeug gespeicherte Energie bei Bedarf zurück ins Netz zu speisen.

Auch hier kommt Daten erneut eine Schlüsselrolle zu, um Nutzungsarten zu erfassen, Kategorien von Nutzern zu identifizieren, Tarifstrukturen anzupassen und Betreiber dabei zu unterstützen, das Risiko von Grenzwertüberschreitungen rechtzeitig zu erkennen. „Das menschliche Gehirn ist zwar überfordert, wenn es darum geht, Unmengen von Daten in Echtzeit erfassen und verarbeiten, nach wie vor ist jedoch nur der Mensch in der Lage, Nutzungsarten voneinander abzugrenzen“, merkt Thierry Czech an.

 

17/05/2018