Augmented Maintenance, neue Funktionen, neue Einsatzmöglichkeiten, mehr Leistung: „Building Information Modelling“ ist in aller Munde und verändert den betrieblichen Alltag.
Was kann es noch? Das „Building Information Modelling“ wird bereits heute von zahlreichen Bauherren, Ingenieurbüros, Architekten und Bauunternehmen eingesetzt und dringt weiter in die Wertschöpfungskette der Bauwirtschaft vor. Das 3D-Modellisierungstool ermöglicht virtuelle Diskussionen anhand eines gemeinsamen digitalen Modells und kommt nunmehr auch bei der Bewirtschaftung von Gebäuden zum Tragen. Herzlich willkommen im Zeitalter des „BIM FM“ (Facility Management).
Die erste Anwendung im großen Maßstab wurde von VINCI Facilities am Thales-Standort Vélizy-Villacoublay bei Paris angestoßen. Beteiligt waren ferner die Foncière des Régions als Eigentümer der Liegenschaft und VINCI Construction France. Ein 49.000 m² großes Areal diente als Testgelände um die Funktionen des BIM FM zu testen und auszuprobieren, die Vorbedingungen festzulegen, die Auswirkungen zu bewerten und neue Nutzungsfelder zu entwickeln.
Die Ergebnisse sind überzeugend. Das digitale Modell bietet echte Perspektiven für eine Augmented Maintenance mit Vorteilen sowohl hinsichtlich technischer Funktionen als auch Performance-Gewinnen: geringerer Zeitverlust bei technischen Einsätzen, weniger Störungen für die Gebäudenutzer, mehr Eigenständigkeit für das Betriebspersonal, genauere Kostenvoranschläge und exaktere Überwachung der technischen Anlagen.
„Das digitale Modell führt zur Optimierung der Maintenancefunktionen für die Betreiber und neuen Verwendungsmöglichkeiten durch die Gebäudenutzer“, erläutert David Ernest, Leiter Innovation & Energie bei VINCI Facilities.
Zu den nächstliegenden Einsatzmöglichkeiten zählen: Geolokalisierung für Technikmanagement oder Nutzerservices, dynamisches Management der Arbeitsbereiche (Space Management), immersive Konzeption und Realisierung von Arbeitsumgebungen (Space Planning), Management des Lebenszyklus der Anlagen (Asset Management), Unterstützung von dynamischen Wärmeverlustsimulationen zur Senkung des Energieverbrauchs usw.
Neue Nutzungsformen verlangen jedoch auch nach neuen Kompetenzen. In der Gebäudebewirtschaftung werden neue Berufsbilder entstehen: BIM FM Manager (er garantiert die Datenintegrität im Interesse des FM, des Eigentümers und des Nutzers), BIM FM-Modellingenieur (er ist für die geometrische Aktualisierung des Modells zuständig) oder auch BIM FM-Assistent des Projektträgers (zuständig für die Integration des BIM in Immobilienverwaltungsprozesse und in die vorgelagerten Projektphasen).
„Das BIM FM wird nicht nur für neue Berufsbilder sorgen, sondern unsere Branche von Grund auf verändern. Wir werden mehr Daten berücksichtigen, unsere Analysen immer weiter verfeinern, immer genauer rechnen und unser Know-how mehr und mehr für eine globale Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes einsetzen“, unterstreicht Ernest.
03/03/2017
Weitere Infos:
http://vinci-facilities.de