Gehen Sie direkt zum Inhalt der Seite Gehen Sie zur Hauptnavigation Gehen Sie zur Forschung

aeroport_bim

Digitale Modelle, an denen alle Projektbeteiligten vom Planungsstadium an mitarbeiten, ermöglichen die Optimierung des Anlagenbetriebs über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg. Hier ein Beispiel aus dem Flughafensektor.

Bisher verstand man unter dem Begriff Gebäudequalität vor allem die Qualität der Bausubstanz oder der mit dem Bau erfüllten Funktionen. „Künftig ist noch ein dritter Faktor zu berücksichtigen: die digitale Qualität“, erklärt Jean Peyrucq, zuständig für Maintenance und BIM bei VINCI Airports (VINCI).  „Betrieb, Wartung und letztlich der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes oder einer Anlage werden davon abhängen, wie gut die Modellierung ist“, fügt er hinzu.

„Die digitale Qualität eines Bauwerks durch integriertes BIM ist mit ein Faktor, durch den sich die Gesamtbetriebskosten senken lassen.“

Im Airportmanagement mit Konzessionszeiten von durchschnittlich dreißig Jahren ist diese BIM-Qualität (Building Information Modeling) – und das gilt für alle Teilmodule – von Ausschlag gebender Bedeutung, denn hier geht es um Anlagen und Einrichtungen, die effektiv über einen ganzen Lebenszyklus hinweg betrieben und im Laufe der Zeit weiterentwickelt werden müssen.

„BIM Evolution hilft beispielsweise bei räumlichen Veränderungen“, führt Jean Peyrucq weiter aus. „Ein Flughafen ist sozusagen eine Dauerbaustelle. In Zukunft hat der Konzessionsnehmer bei solchen Umbauten dank BIM stets das Gesamtbild der Gestaltungsmaßnahmen vor Augen und weiß, welche Netze für Anschlüsse zur Verfügung stehen. Dadurch lassen sich die Gesamtkosten senken.“

Wie bei einem Videospiel

Ein weiteres Modul ist BIM Exploitation mit ganz konkreten Anwendungsmöglichkeiten, die über den rein technischen Aspekt hinausgehen. VINCI Airports ist beispielsweise in Wahrnehmung des vom Staat übertragenen Auftrags zur Brandbekämpfung verpflichtet, der Feuerwehr mit präzisen Ortungstools beizustehen. „Dank  BIM“, so der Verantwortliche von VINCI Airports, „können wir die Feuerwehrleute wie bei einem Videospiel anleiten, bei dem sich der Spieler in einer den realen Bedingungen entsprechenden 3D-Umgebung bewegt.“

Höchste Präzision ist auch das Merkmal, das Olivier Bardet, Leiter der BU Actemium Maisons-Laffitte (VINCI Energies), bei der Auflistung der Vorteile von BIM für die Wartung und Instandhaltung hervorhebt: „Mit einer digital modellierten Anlage können Störungen genauer geortet und folglich vom Wartungstechniker rascher und effizienter behoben werden. Er braucht sich bei Betrachtung einer 2D-Zeichnung nicht mehr die Frage zu stellen, ob sich der gesuchte Fehler am Boden, in halber Höhe oder an der Decke befindet.“

BIM-Modell für den Flughafen Santiago

Für den Betrieb eines Flughafens ist BIM ein so wertvolles Tool, dass es sich sogar lohnt, „ein bestehendes Gebäude zu BIMisieren“, erklärt Jean Peyrucq. Genau das hat VINCI Airports auch für eines der Konzessionsobjekte in Santiago de Chile getan.

Im Idealfall sollte BIM jedoch bereits bei Planung und Bau vorgesehen werden. „BIM ist unbedingt in einem kollaborativen Ansatz anzugehen“, bestätigt der Verantwortliche für Maintenance und BIM von VINCI Airports. Es muss der Bedarf aller Beteiligten mit einfließen: „Nur so kann die digitale Qualität eines Flughafens gesichert werden.“

Mathieu Rigaud, BIM-Projektleiter bei VINCI Facilities (VINCI Energies), unterstreicht ebenfalls „die Notwendigkeit von BIM nicht nur in der Planungs- und Bauphase, sondern auch über die gesamte Lebensdauer eines Bauwerks oder einer Anlage hinweg“.

Deshalb ist VINCI Facilities als Partner von VINCI Airports von der Projektierung über die Abnahme bis zum Betrieb eines Gebäudes mit dabei. Ziel ist es, „garantiert über ein As-Built-Modell zu verfügen und die betriebliche Leistung zu verbessern“.

Diesbezüglich stellt der Flughafen von Santiago für VINCI Airports als Konzessionsnehmer und Bauherr von 200.000 m² Neubaufläche ein wertvolles Experimentierfeld dar. Kollaboratives BIM stellt nicht nur die Qualität der Gebäude und Anlagen sicher, sondern schafft auch optimale Voraussetzungen für den Betrieb und die Weiterentwicklung. „Die digitale Qualität eines Bauwerks durch integriertes BIM ist mit ein Faktor, durch den sich die Gesamtbetriebskosten senken lassen“, schließt Jean Peyrucq.

 

11/09/2017