Das „Drive in the Box Concept“ oder „Ein großer Schritt für die Geothermie“
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Actemium hat in Deutschland eine Stromversorgungslösung für Geothermiepumpen entwickelt, die in einem mobilen Container untergebracht ist.
Erdwärme ist eine erneuerbare Energiequelle. Theoretisch gibt es geothermische Energie überall auf der Welt, außerdem ist sie sauber und nachhaltig. Geothermiekraftwerke benötigen nur eine sehr geringe Grundfläche, produzieren bei der Stromerzeugung kein CO2 und hinterlassen keinen Abfall.
Im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energien wie Sonnen- oder Windkraft unterliegt die Geothermie keinen Schwankungen, die Wärme aus dem Erdreich bleibt stabil und steht 365 Tage im Jahr zur Verfügung – und zwar rund um die Uhr, unabhängig vom Wetter und von den Jahreszeiten. Die Geothermie ist daher eine Antwort von vielen auf die Frage nach einer zuverlässigen Energieversorgung für die Zukunft, besonders im Hinblick auf den allmählichen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe.
Stromversorgung von Tiefenpumpen
Um in dieser sehr vielversprechenden Branche an Boden zu gewinnen, hat Actemium in Deutschland eine innovative Lösung für die Stromversorgung von Tiefenpumpen (Testcontainer für Pumpenantriebe) entwickelt, die für das niederländische Unternehmen Halliburton, einem Serviceanbieter für die Öl- und Gasindustrie, im August 2021 implementiert wurde und Ende 2021 von Actemium in Deutschland, am Standort Schwarze Pumpe, fertiggestellt wurde.
Dabei kommt als Technologie das integrierte Konzept von Mittelspannungs-Frequenzumrichtern (MVFU) zum Einsatz, die in geschlossenen Containern mit allen Nebengeräten untergebracht sind, wie beispielsweise Mittelspannungs-/und Niederspannungs-Schaltanlagen, die Klimatisierung oder der neue „GeoController“ von Halliburton, eine High-Tech-Lösung zur Steuerung der Tauchpumpe ( GeoESPTM).
Die Lösung „Drive in the Box Concept“ ist standardisiert und lässt sich in allen Branchen einsetzen.
Zusammenarbeit mit Siemens
Diese Lösung mit dem Namen „Drive in the Box Concept“ besteht aus „voll ausgestatteten Containern, die standardmäßig und branchenunabhängig eingesetzt werden können oder sich dank unterschiedlicher Konfigurationen an die Bedürfnisse der Kund:innen anpassen“, erklärt Jörn Matschke, BU-Leiter von Actemium Fördertechnik Lausitz (Actemium BEA GmbH).
Actemium hat das gesamte System in Zusammenarbeit mit der Firma Siemens LDA (Large Drives Applications) entwickelt, die auch den Frequenzumrichter liefert, fährt Jörn Matschke fort. Somit „kann die Pumpe, die warmes Wasser aus 1.000 Metern Tiefe fördert, zuverlässig mit Strom versorgt und betrieben werden“.
Für Actemium Fördertechnik Lausitz stellt der Einstieg in die Geothermiebranche eine vielversprechende Entwicklungsmöglichkeit dar. Und die Actemium BEA GmbH erweitert damit ihre Aktivitäten im Industrie- und Bergbausektor.
16/06/2022