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Design Thinking kam ursprünglich im B2C-Geschäft zur Anwendung, wird heute aber auch stark im B2B-Bereich genutzt. Es handelt sich um ein Innovationsverfahren, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt und die besten Lösungen für komplexe Probleme aufzeigen soll. Axians implementiert es mit Gewinn.

Design Thinking ist ein Verfahren, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt und Unternehmen dazu anregt, ausgetretene Pfade zu verlassen. Es wurde in den 1980-er Jahren von Forschenden der amerikanischen Stanford-Universität entwickelt und besteht darin, sich an die Stelle der Endverbraucherin oder des Endverbrauchers zu versetzen, um innovative Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln. Es ist besonders gut für Projekte im IT- bzw. im gesamten IKT-Bereich geeignet.

Kein Wunder also, dass Firmen dieses Verfahren einsetzen. „Es allerdings mehr als das, es ist eine Denkweise und eine Reihe von Grundsätzen, die die Nutzer:innen in den Mittelpunkt der Lösungen stellen“, unterstreicht Nuno Abrantes, International Business Development Manager des Axians-Markenteams.

Design Thinking, fährt er fort, „ist ein Prozess, der im Allgemeinen mit der Feldforschung beginnt, um wertvolle Informationen zu sammeln, gefolgt von mehreren Kreativzyklen. Die erste der fünf iterativen Prozessschritten nennt sich „Verstehen“, sich in die Lage anderer zu versetzen, ihre Probleme, Sorgen und Bedürfnisse verstehen.“ (siehe Kasten)

Ausgangspunkt ist der Grundsatz, dass Lösungen, die von einem grundlegenden Verständnis der Bedürfnisse der Nutzer:innen ausgehen, per definitionem besser angepasst sind und deshalb höhere Erfolgschancen haben. Der Ansatz versucht, drei Forderungen in Einklang zu bringen: Wunsch, technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit.

Innovation fördern

Ein Vorteil des Design Thinking ist, dass es außerhalb des sonst üblichen Bereichs, etwa der grafischen Gestaltung oder der Innenarchitektur, auf Design setzt. Es wird demnach auf eine breite Palette beruflicher Projekte angewendet.

„Design Thinking soll Innovationen fördern, es betrifft sowohl Produkte als auch Dienstleistungen und hat unterschiedlichste Anwendungsbereiche: Gemeindeverwaltungen, Gemeinschaften oder auch eine Vertriebsstrategie“, bemerkt Abrantes.

Er fügt hinzu: „Ein B2C-Unternehmen denkt an die Endkund:innen, aber ein B2B-Unternehmen muss auch die Kund:innen seiner Kund:innen berücksichtigen, oder seinen Kontakt beim Kundenunternehmen. Letztlich denken wir immer an die betroffenen Personen. Das ist der wichtigste Mehrwert des Design Thinking: Es legt den Fokus auf den Menschen.”

„Mit Design Thinking entwickelt Axians hauptsächlich digitale Lösungen für verschiedenste Bereiche.”

So geht das Design Thinking nicht von dem Prinzip aus, dass Probleme universell sind. Es besteht darin, zu beobachten, was Menschen in ihrer natürlichen Umgebung tun (Arbeit, Freizeit, Wohnung usw.) und liefert starke Hinweise darauf, was sie wirklich denken und fühlen.

„Beim Design Thinking geht es nicht darum, die Leute zu fragen, was sie wollen, sondern darum, in ein umfassendes Verständnis ihrer Probleme und Bedürfnisse zu investieren“, fährt Abrantes fort. „Das hat größeren Nutzen als herkömmliche Methoden wie etwa Einzelgespräche. Körperliche und verhaltensbezogene Reaktionen zeigen die Erwartungen der einzelnen Personen sehr viel deutlicher. Design Thinking macht die tatsächlichen, sogar unbewussten Bedürfnisse der Menschen deutlich.”

Umfassender Einsatz bei Axians

Mehrere Business Units von Axians verwenden diesen innovativen Ansatz „In Portugal ist diese Methode weit verbreitet und wird in der einen oder anderen Projektphase von fast allen BUs genutzt. Aber auch in Schweden oder Italien arbeiten BUs mit Design Thinking. Die Projekte betreffen hauptsächlich die Entwicklung und Konzeption digitaler Lösungen für verschiedenste Bereiche“, so Abrantes.

Für die Justiz nutzt Axians diese Methode, um eine neue Anwendung für die Richter:innen im Justizministerium eines europäischen Landes zu entwerfen. „Die von ihnen verwendete IT ist für ihren tatsächlichen Bedarf nicht geeignet. Sie führt zu erheblichen Einschränkungen und viel Frust“, unterstreicht Abrantes. Durch Co-Creation-Workshops mit den Richterinnen und Richtern konnten wir nachvollziehen, wie sie arbeiten, und eine Anwendung entwerfen, die derzeit entwickelt wird. Sie führt zu erheblichen Effizienz- und Produktivitätssteigerungen. Die betreffende Anwendung beschleunigt die Analyse, die Abwägung und die Entscheidungsfindung. Das ist ein besonders gutes Beispiel, weil unsere Arbeit konkrete Auswirkungen auf die Arbeit der Justiz hat.”

 


Ein Ansatz in fünf Schritten

Das Design Thinking ist ein agiler, iterativer Ansatz in fünf Schritten:

  1. Der erste, vermutlich wichtigste Schritt ist das „Verstehen“. Man muss sich in die Situation der anderen versetzen, um deren Probleme, Befürchtungen und Bedürfnisse zu verstehen.
  2. Im nächsten Schritt geht es um das genaue „Definieren“ eines Problems und um die Entwicklung von Hypothesen zu möglichen Lösungen.
  3. Dann folgt die „Finden“-Phase, bei der Lösungen aufgrund dieser Hypothesen vorgeschlagen werden.
  4. Kurz danach beginnt die „Prototyp“-Phase, bei der die Machbarkeit beurteilt wird.
  5. Last but not least kommt es zum „Testen“, um zu ermitteln, welche Hypothesen zur Implementierung eines Endprodukts oder einer Dienstleistung führen können.

14/11/2024