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In der Schweiz hat die Firma ETAVIS eine zweifache unterbrechungsfreie Stromversorgung installiert und sorgt so für sicheren Zugverkehr ohne Ausfälle.

Ein Stromausfall kann in manchen Bereichen ernste oder sogar dramatische Auswirkungen haben. Deshalb wurden etwa in Krankenhäusern bereits sehr früh Notstromgeneratoren installiert, um bei einem Netzausfall die Stromversorgung aufrecht zu erhalten.

Bei anderen Lösungen, die unter dem Schlagwort Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) zusammengefasst werden, wird mit unterschiedlichen Techniken vorübergehend Energie gespeichert und bei einem Ausfall ins Netz eingespeist. Rechenzentren haben „ihre“ USV, Eisenbahnnetze ebenso.

Insbesondere bei der Bahn mussten verstärkt Maßnahmen gegen Stromausfälle ergriffen werden, denn immer mehr Abläufe werden über komplexe Datennetzwerke gesteuert und geregelt, so dass bei Pannen immer gleich mehrere Tausend Fahrgäste betroffen sind – etwa 2015 in Zürich oder im Juli 2017 in Paris.

Doppelte Stromversorgung

Im Leitzentrum der Schweizerischen Südostbahn in Herisau wurde deshalb beschlossen, die USV weiter zu verstärken und über zwei unterschiedliche Stromnetze zu speisen. Christoph Preisig, Projektleiter bei der bauausführenden Elektrotechnik-Firma ETAVIS Grossenbacher (VINCI Energies), erläutert das Funktionsprinzip:

„Wenn das Ortsnetz jetzt ausfällt, übernimmt das Bahnnetz die Stromversorgung“

„Bisher war es so: Bei einem Netzausfall sprang sofort die Unterbrechungsfreie Stromversorgung ein, allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum. Ab sofort werden die Anlagen sowohl vom normalen Ortsnetz als auch vom Bahnnetz gespeist. Wenn das Ortsnetz jetzt ausfällt, übernimmt automatisch das Bahnnetz, so dass die USV nicht sofort einspringen muss.“ Fällt auch das Bahnnetz aus, erläutert Preisig, können die Anlagen für eine gewisse Zeit über ein Batteriesystem betrieben werden.

Doppelte Herausforderung

Um diese Doppelversorgung zu implementieren, arbeitete ETAVIS unter ganz besonderen Bedingungen. Für den Kabelzug entlang der Gleise war nämlich keine Streckensperrung vorgesehen. Speziell geschultes, von Kopf bis Fuß in orange gekleidetes und von einem Sicherheitswärter beaufsichtigtes Personal kam hier zum Einsatz. Es übernahm die Installation und Verkabelung der neuen Verteilungen und USV-Anlagen.

Die zweite Herausforderung für ETAVIS, so der Projektleiter, war die Umschaltung vom alten auf das neue USV-System in der Nacht vor dem Tag X. Aber auch das verlief ohne Probleme. Ein gutes Omen für die Zuverlässigkeit und den reibungslosen Betrieb des ab sofort doppelt abgesicherten Schweizer Bahnnetzes.

 

15/01/2018