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VINCI Energies Marokko ist seit 70 Jahren in diesem Land tätig und exportiert jetzt auch Know-how nach Westafrika.

„Bis Anfang der 90er Jahre waren die ländlichen Gebiete Marokkos kaum elektrifiziert. 1996, als das Programm des Nationalen Büros für Elektrizität und Trinkwasser (ONEE) startete, hatten nur 18 % aller Dörfer Stromanschluss. Zwanzig Jahre später stehen wir bei nahezu 100 %“, erläutert Ahmed Rahmani, Geschäftsführer VINCI Energies in Marokko.

„2017 organisiert die afrikanische VINCI Energies-Akademie in Casablanca über 15.000 Schulungsstunden“

Auf diesem Markt waren Mitbewerber aus aller Welt aktiv: Spanier, Kanadier, Türken, Portugiesen, Franzosen und Marokkaner. „Jede Woche gab es eine Vielzahl an Ausschreibungen. Den Zuschlag erhielt dann der beste und günstigste Anbieter“, so Lahoucine Fardadi, BU-Leiter Omexom Distribution Maroc und zuständig für das Exportgeschäft im Bereich Verteilnetze.

Als bedeutender Partner bei diesem Elektrifizierungsprogramm schloss die Gruppe 9.000 Dörfer an das Stromnetz an, das entspricht 25 %. „Wettbewerbsfähigkeit war Trumpf, und das galt umso mehr, nachdem alle Orte im Flachland angeschlossen und die Gebirgsdörfer an der Reihe waren“, fügt Rahmani hinzu.

Seitdem hat die Gruppe ihre Produktionsanlagen verbessert. Sie übernimmt nämlich nicht nur Planung und Montage, sondern stellt auch Beton- und Stahlgittermasten für Hochspannungsleitungen her. „Durch das Programm konnten wir unsere Produktionskapazitäten erhöhen und unsere Qualität verbessern. Lange vor seinem Auslaufen haben wir über unsere Zukunft nachgedacht. Deshalb interessierten wir uns für die westafrikanischen Nachbarländer, wo die Lage heute vergleichbar mit Marokko während des Elektrifizierungsprogramms ist. Der Bedarf ist in den meisten Ländern der Region ähnlich gelagert. Wir sind unter dem Namen Omexom aktiv, der Power & Grid-Marke der Gruppe. So können wir unsere Kräfte bündeln, auch außerhalb unseres Landes“, erläutert Rahmani.

„In der Elfenbeinküste startete VINCI Energies beispielsweise mit einem Zweimillionen-Projekt zur Elektrifizierung von 4 Dörfern im Rahmen des „Präsidentiellen Nothilfeprogramms“ (PPU). Danach elektrifizierte die Gruppe 100 Orte (20 Mio. Euro für VINCI Energies) – ein Vorhaben, das 2015 abgeschlossen wurde. In der Folge gründeten wir VINCI Energies Côte d‘Ivoire. Diese BU baut derzeit Hochspannungsleitungen und Umspannstationen. Sie hat etwa 60 Mitarbeiter, die heute völlig eigenständig Projekte im Land abwickeln und an Ausschreibungen teilnehmen“, ergänzt Fardadi.

In Mauretanien erhielt VINCI Energies dank des Know-hows der Marke Omexom den Zuschlag für die Energieversorgung der Hauptstadt Nouakchott und zwei weitere große Städte, außerdem für mehrere Hochspannungsleitungen und Umspannstationen. Mauretanien, der Senegal, Guinea Conakry sind Länder mit hohem Potential: Es wurden jeweils eigene BUs vor Ort gegründet, um sich an deren Elektrifizierung zu beteiligen.

Lokale Talente fördern

Während der heißen Phase schloss die ehemalige Cegelec Marokko pro Tag drei bis vier Dörfer mit jeweils 50 bis 200 Häusern an und elektrifizierte so etwa hundert Dörfer pro Monat. Am schwierigsten war es, Leitungen von einer manchmal über 100 km entfernten Hochspannungs-Schaltanlage bis zum jeweiligen Dorf zu verlegen.

Diese Dienstleistungen können wir jetzt auch in Westafrika anbieten“, unterstreicht Rahmani. Beispielsweise im Rahmen der gigantischen Projekte zum Aufbau eines Verbundnetzes zwischen Ländern der Region, etwa zwischen dem Senegal, Guinea, Guinea-Bissau und Gambia, wo wir den Zuschlag für mehrere 225 kV-Leitungen erhalten haben und in perfekter Synergie mit unseren französischen Kollegen von VINCI Energies TTE zusammenarbeiten.

Um ihr Know-how zu exportieren, setzt VINCI Energies Marokko stark auf die Ausbildung einheimischer Mitarbeiter. „2017 organisiert die in Casablanca ansässige afrikanische VINCI Energies-Akademie über 15.000 Schulungsstunden. Sie wurde eigens nach dem Modell der Académie VINCI Energies am Hauptsitz in Montesson bei Paris gegründet, um uns bei diesen Maßnahmen zu unterstützen“, erläutert der Geschäftsführer der marokkanischen Tochtergesellschaft. So sollen lokale Talente entdeckt und gefördert werden, um einen wirkungsvollen Know-how-Transfer zu gewährleisten.

Stark bei erneuerbaren Energien

In Marokko ist die Gruppe neben der Elektrifizierung ländlicher Gebiete in weiteren Bereichen aktiv. So ist sie Marktführer beim Aufbau von Infrastrukturen zur Erzeugung, Übertragung, Umwandlung und Verteilung von elektrischem Strom (Hoch- und Höchstspannung).

Und die Zukunft ist bereits klar umrissen: „Marokko hat sich für einen Energiemix entschieden, bei dem die Erneuerbaren eine wesentliche Rolle spielen: Bis 2020 sollen 42 % der installierten Leistung aus regenerativen Quellen gedeckt werden. Ein Drittel Wasser, ein Drittel Sonne und ein Drittel Windkraft. Nach der Weltklimakonferenz (COP 22) wurde der Anteil der erneuerbaren Energien, der bis 2030 zu erreichen ist, gar auf 52 % der installierten Gesamtleistung erhöht. Wir positionieren uns deshalb in diesem Bereich. Unsere Stärke in Marokko liegt in einer ausgeprägten lokalen Verankerung und dem weltweiten Netzwerk von VINCI Energies“, so Ahmed Rahmani abschließend.

 

24/04/2017