Mit der Schwingungsmessmethode SAFE lassen sich kleinste Anomalien erkennen und die Reststandzeit von Metallstrukturen bestimmen. Omexom verfügt damit über ein wertvolles Instrument für ein optimiertes Bestandsmanagement von Leitungsmasten.
Der Wintersportort Val d’Allos im Mercantour (Alpes-de-Haute-Provence) wechselte die Hauptstütze einer der Seilbahnen bisher regelmäßig alle sieben Jahre aus. In der etwas nördlicher gelegenen Ortschaft Valmorel im Tarentaise-Tal (Savoie) war gerade der wichtigste Mast des berühmten Sessellifts Télébourg überprüft worden und alles schien in Ordnung zu sein. Das war jedoch vor dem Einsatz von SAFE*.
Das von den beiden Wintersportorten eingesetzte Diagnosetool kam im ersten Fall zu dem Schluss, dass es ausreicht, die Stützen alle fünfundzwanzig Jahre zu erneuern, und stellte im zweiten Fall eine Schwachstelle im Mast fest, eine ungenügende Durchschweißung, die mit klassischen Prüfmethoden unerkannt blieb.
Omexom ist in Frankreich das einzige Unternehmen, das diese vom STRMTG zugelassene Methode bei Metallstrukturen einsetzt.
„SAFE basiert auf der Messung der dynamischen Kennlinien einer Metallstruktur mithilfe von Sensoren, die an der Konstruktion angebracht werden. Die Methode ermöglicht einen Vergleich zwischen den Mess- und den Soll–Kennlinien des Bauwerks“, erklärt Charles Govin aus dem Bereich Auftragsakquise bei Omexom Albertville (VINCI Energies).
Das Hochpräzisionsverfahren erkennt Ermüdungs- und sonstige Schäden, aber auch das Wechselspiel der Kräfte zwischen Struktur und Boden, um Fehler im Bereich des Fundaments aufzudecken. „So konnten wir ein Problem an der Basis eines Leitungsmasten des Schweizer Übertragungsnetzbetreibers Swiss Grid feststellen. Es handelte sich um einen 40 Meter hohen Pylon, an dem wir zahlreiche Sensoren angebracht haben“, fügt Charles Govin hinzu.
Erbe des Erdbebens vor Tokachi
SAFE, eine Methode zur Anomalie-Erkennung bei vorhandenem Grundrauschen, ist das Ergebnis von Forschungsarbeiten in den 2000er–Jahren. Sie beruht auf Analysen der Schwingungen, die anlässlich des Erdbebens im Jahr 1968 vor der Region Tokachi in Japan aufgezeichnet worden waren.
„Seit 2015 sind wir die Einzigen, die in Frankreich diese vom STRMTG (Prüfamt für mechanische Aufstiegshilfen) zugelassene Methode für Metallstrukturen einsetzen“, unterstreicht Charles Govin und weist darauf hin, dass Omexom über zwei Statiker verfügt, deren Aufgabe darin besteht, die Messwerte richtig zu interpretieren.
Zusätzlich zur Anomalie-Erkennung hat SAFE einen weiteren, nicht unerheblichen Vorteil. Mit dieser Methode lässt sich auch die Reststandzeit von Metallbauten bestimmen, wie die Verantwortlichen des Wintersportorts Val d’Allos zu ihrer großen Zufriedenheit feststellen konnten.
* SAFE steht für Structure Audit & Factual Evaluation
Updated 1/02/2022