Actemium hat in Polen – bei laufendem Betrieb während des Umzugs – 100 Produktionslinien übersiedelt.
Im Falle eines Fabrikumzugs wird die Produktion gewöhnlich in der Zeit gestoppt, in der die Maschinen abgebaut, transportiert, wieder aufgestellt und in Betrieb genommen werden. Das ist die übliche Vorgehensweise. Liefer- und Lagererfordernisse können ein Unternehmen jedoch dazu zwingen, die Fabrik ohne Betriebsstillstand umzusiedeln, zumindest ohne die komplette Anlage auf einmal abzuschalten.
Für einen solchen Kraftakt wendet sich der Industriebetrieb an einen Spezialisten für Fabrikumzüge wie Actemium Nantes in Frankreich oder Actemium PL Industrial Services in Polen. Diese Business-Unit von VINCI Energies hat vor Kurzem 100 Linien eines Johnson Electric-Werks ohne Produktionsstopp an einen anderen Standort verlagert. Der Betrieb lief in den beiden Werken in Katowice und Bedzin, die fünfzehn Kilometer voneinander entfernt sind, ungestört weiter.
Der komplette Fabrikumzug einschließlich Schaltkästen und Lüftung erfolgte innerhalb von zwei Monaten ohne jeglichen Zwischenfall.
„Dank dieser Nähe war es möglich, eine Linie pro Tag umzusiedeln und den jeweiligen Maschinenausfall auf nur 24 Stunden zu beschränken“, erläutert Pawel Kubiaczyk, BU-Leiter von Actemium PL Industrial Services. Actemium hat es jeweils in nur einem Tag geschafft, eine Fertigungslinie abzumontieren, zu verpacken, auf Lkws zu verladen, zum Zielort zu befördern, abzuladen, neu aufzustellen und an das Produktionssystem im anderen Werk anzuschließen.
3D und CADD
Der komplette Fabrikumzug einschließlich Schaltkästen und Lüftung erfolgte innerhalb von zwei Monaten ohne jeglichen Zwischenfall. Die Erklärung für diesen Erfolg liegt „in einer wochenlangen Vorbereitung bis ins kleinste Detail in enger Abstimmung mit den Managern von Johnson Electric“, unterstreicht Pawel Kubiaczyk. Kostenüberlegungen sowie die Auslegung dieser Produktionslinien rechtfertigten in diesem Fall nicht den Einsatz digitaler Tools zur Neuaufstellung der Maschinen. Bei komplexen Produktionsanlagen schließt es Actemium PL jedoch nicht aus, auf 3D-Modellierung zurückzugreifen.
CADD (Computer-Aided Design and Drafting) gehört zur Toolbox von Actemium Nantes, um Produktionslinien bei Bedarf zu modellieren und Detailpläne anzufertigen – eine unerlässliche Vorarbeit bei komplexen Umzügen mit Neuorganisation der Produktionslinien bis hin zu kompletten Fabrikverlagerungen. Solche Detailzeichnungen stellen auch den optimalen Anschluss jeder Maschine an die Versorgung mit Betriebsmedien – Strom, Druckluft, Gas usw. – sicher.
„Dass wir zwei Fabrikumzugsspezialisten in Europa haben, ist bei größeren Projekten ein echtes Plus“, wirft Pawel Kubiaczyk ein, der bei einem Projekt für Mondelēz Gelegenheit hatte, mit seinem Kollegen aus Nantes zusammenzuarbeiten. Der Nahrungsmittelkonzern hat die Dienste von Actemium bereits für mehrere Fabrikumzüge in Europa, von Frankreich in die Slowakei, von Schottland nach Polen, von Polen nach Frankreich usw., in Anspruch genommen. Auch in Bezug auf Produktionsverlagerungen ist bei VINCI Energies die internationale Präsenz, gepaart mit lokaler Verankerung, ein von den Kunden geschätzter Vorteil.
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