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Große Lebensmitteleinzelhändler, Fachgeschäfte, unabhängige Läden: die meisten französischen Handelsverbände haben sich der Senkung des Stromverbrauchs der Ladenflächen verschrieben.

Eine große Baustelle im Einzelhandel sind nach wie vor die Kühlanlagen, die größten Energieverbraucher, noch vor der Beleuchtung.

 Am 18.07.2022 vereinbarte die französische Großdistribution einen „Energiesparplan“, der ab dem 15.10. in den großen Lebensmittel- und Fachmärkten gilt und danach auf die gesamte Handelsbranche ausgeweitet werden kann.

Auf dem Programm: Abschalten der Leuchtreklame sofort nach Geschäftsschluss – eine Stunde früher als gesetzlich vorgesehen -, systematische Verringerung der Lichtstärke (um 50 % auf der Verkaufsfläche vor Ladenöffnung und um 30 % während der „kritischen Verbrauchszeiten“), Abschalten des Luftaustauschs während der Nacht, Verschiebung der Zeiten für die Eisproduktion.

Für die Perifem, den Umweltverband der Lebensmittelbranche, der Fachgeschäfte und von deren Lieferant:innen, geht es um die beschleunigte Umsetzung des „Dienstleistungsdekrets“, das bis 2030 im Handel für eine Verbrauchsabsenkung um 40 % sorgen soll.

Allerdings haben die Firmen auch kaum eine andere Wahl. Die Stromrechnung, die bereits vor den jüngsten Preisexplosionen 30 % ihres Nettoergebnisses ausmachte, dürfte sich 2023 verdoppeln. Der Energiebedarf der Großdistribution ist tatsächlich enorm. Ein Supermarkt verbraucht rund um die Uhr Strom, auch außerhalb der Öffnungszeiten.

Um Energie zu sparen, sind Änderungen bei einer ganzen Reihe von Stromverbrauchern notwendig“, erläutert Nicolas Hoffer, Manager im Geschäftsbereich Building Solutions von VINCI Energies. „Die meisten Ketten beginnen bei der Beleuchtung und tauschen Leuchtstoffröhren vom Typ T8 und T5 – die in Frankreich übrigens nach und nach verboten werden – gegen LED- oder Kompaktleuchtstofflampen aus.”

 Kältetechnik besonders im Fokus

Die größte Baustelle in der Lebensmitteldistribution ist und bleibt jedoch die Kältetechnik, die deutlich mehr Strom verbraucht als Beleuchtung. Vor allem aber haben Kältemittel ein zehntausendfach höheres Treibhauspotential als Kohlendioxid. Deshalb gibt es dafür auch eine eigene europäische Verordnung namens F-Gas, die derzeit überarbeitet wird.

„Wir haben es mehr mit Sanierung als mit Neubau zu tun.”

Um den Energiehunger in diesem Bereich zu verringern, können die Geschäfte mehrere Hebel nutzen: Abdeckung der Kühltruhen über Nacht, Optimierung der Kühlleistung durch geräteseitige Maßnahmen (elektronische Exansionsventile zur Überhitzungsregulierung des Verdampfers), Neueinstellung der Abtauautomatik und der Tiefkühlung).

Dachbegrünung, PV-Anlagen auf den Parkplätzen, Regenrückhaltesysteme sind weitere, allgemeinere Schwerpunkte zur Umsetzung der ökologischen Wende in der Branche, genauso wie die Installation von Stromtankstellen.

Unterstützung in allen Bereichen

Um ein Komplettangebot für Distributionsfirmen schnüren zu können, hat der Geschäftsbereich Building Solutions von VINCI Energies bereits vor einigen Jahren den Club „Ladenflächen“ gegründet, in dem alle BUs der Gruppe zusammenkommen und sich vernetzen, die Know-how und Lösungen für die Branche entwickelt haben: Photovoltaik, KHL, Gewerbekälte, Beleuchtung, Ladesäulen usw.

„Wir stellen gerade ein auf kleine wie große Ladenflächen zugeschnittenes, bereichsübergreifendes Angebot zusammen“, bemerkt Nicolas Hoffer, Co-Moderator des Clubs.

Für VINCI Energies läuft der Markteinstieg eher über Sanierungsprojekte. „Frankreich hat in den 2010-er Jahren einen wahren Supermarkt-Bauboom erlebt. Aber seitdem das Ziel null Flächenversiegelung lautet und das Geschäftsmodell riesiger Einkaufszentren von der Zivilgesellschaft hinterfragt wird, hat sich einiges geändert. Wir haben es deshalb aktuell eher mit Sanierung als mit Neubau zu tun“, erläutert Lydie Marchand, Co-Moderatorin des Clubs „Ladenflächen“.

Schon heute sind zusätzliche Kompetenzen gefragt, um die Geschäfte möglichst energiesparend und mit minimalen Umweltauswirkungen zu betreiben – Geschäfte, die den Lebenszyklus sämtlicher Baustoffe mitberücksichtigen und perfekt in ihre Umgebung eingepasst sind.

14/12/2022