Neue Dienstleistungsgebäude sind so stark gedämmt, dass die Netzabdeckung in den Innenräumen darunter leidet. Die Lösung? Das Distributed Antenna System (DAS).
Manchmal steckt der Teufel im Detail. Neue, nachhaltige Bauverfahren und Materialien bringen durch maximale Wärmedämmung erhebliche ökologische Vorteile mit sich. Aber diese klimafreundlicheren Gebäude haben einen Nachteil: Auch Radiowellen haben Mühe, ihre dicke Isolierung zu durchdringen. Das führt dazu, dass Mitarbeitende und Kund:innen in diesen „hochmodernen“ Bauten häufig Probleme mit der Netzabdeckung haben.
Dabei kommen mindestens 80 % des Sprach- und Datenverkehrs in den Mobilfunknetzen aus Innenräumen, hauptsächlich von mobilen Endgeräten. „Die 5G-Implementierung verschärft das Problem weiter, denn diese Technik überträgt große Datenmengen mit hohen Frequenzen, welche diese neuen Gebäude noch schlechter durchdringen können“, unterstreicht Otto van den Wijngaard, Manager Business Development & Innovation bei Axians, der ICT-Marke von VINCI Energies.
„Die 5G-Implementierung verschärft das Problem.”
Instabiles Netz, schlechte Sprachqualität oder zu wenig Bandbreite für Videos führen aber nicht nur zu Frust, sondern können schnell zum Wettbewerbsnachteil werden. Außerdem verursacht eine schwache Netzabdeckung einen höheren Stromverbrauch, die Endgeräte müssen häufiger geladen werden: Weil mehr Sendeleistung nötig ist, leert sich der Akku von Smartphones und Tablets deutlich schneller.
Eine zuverlässige Funknetzanbindung ist also unerlässlich, insbesondere bei geschäftskritischen Kommunikationen oder für Notrufe.
Antwort mit drei Buchstaben
Es gibt allerdings eine Lösung, um diese paradoxe Situation zu beheben. Sie lässt sich in drei Buchstaben zusammenfassen: DAS (Distributed Antenna System). Mit dieser Technik werden die Signale öffentlicher wie privater Mobilfunknetze von außen nach innen transportiert. Ein DAS erhöht auch die Bandbreite, so dass mehr Menschen gleichzeitig das Funknetz nutzen können.
Es gibt unterschiedliche DAS-Systeme: passiv (Kabel und Antennen), aktiv (Verstärker und Elektronik) sowie hybrid. „Dabei kommt es auf das Gebäude an, den vorhandenen Platz, die Distanzen, den Verwendungszweck und das Budget“, so van den Wijngaard. „Ein 25-stöckiges Hochhaus braucht eine andere Lösung als ein kleineres Gebäude. Schließlich kann dort die Verlegung der bei einem passiven DAS notwendigen Kabel zu Problemen führen. Dann ist möglicherweise ein aktives System besser, auch wenn es mehr kostet. Eine Hybridlösung hingegen kann für die Verbindung mehrerer Gebäude untereinander interessant sein.”
„DASaaS“
Es ist deutlich günstiger, ein DAS gleich bei der Errichtung des Gebäudes vorzusehen, anstatt es später nachzurüsten. Deshalb denken immer mehr Baufirmen bei der Planung oder Sanierung von Gebäuden auch über die Mobilfunkabdeckung im Innenbereich nach. Das Mobilfunknetz gehört zwischenzeitlich zu den „Utilities“, genau wie Wasser, Gas oder Strom. Deshalb gibt es in diesem Bereich, und somit auch für DAS-Systeme, zunehmend Abomodelle.
Angesichts all dieser Parameter hat Axians ein „DAS as a Service“-Angebot entwickelt. „Die Lösung sorgt für gutes Netz in Innenräumen, flexible Finanzierung, Verwaltung und Instandhaltung und ist gleichzeitig ausreichend skalierbar, falls sich die Gegebenheiten ändern – beispielsweise wenn mehrere Gebäude miteinander vernetzt, zusätzliche Nutzer:innen oder Anlagen aufgeschaltet werden sollen. Das sorgt für Zuverlässigkeit und Langlebigkeit“, erläutert van den Wijngaard.
14/09/2023