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Das afrikanische Land hat das zweitgrößte Wasserkraftpotenzial südlich der Sahara und baut sein Stromnetz weiter aus. Trotz schwieriger Bedingungen verwirklichte Omexom nun eine Anbindung, die die Versorgungssicherheit steigert und etwa 150 Orte in Ostkamerun erschließt.

In Afrika südlich der Sahara haben 600 Millionen Menschen keinen Zugang zum Stromnetz. Das entspricht 43 % der Bevölkerung dieses Erdteils. Die Erhöhung des erneuerbaren Anteils am Energiemix ist eine der von den Vereinten Nationen festgelegten Prioritäten, um die Entwicklung des Subkontinents voranzutreiben, und die betroffenen Staaten haben Strategien zur Verringerung ihrer Abhängigkeit von fossilen Energieträgern in Angriff genommen.

In Kamerun sind noch zahlreiche Haushalte ohne Netzanschluss, insbesondere auf dem Land. Damit soll bis 2035 Schluss sein.

Die Nutzung des vorhandenen Wasserkraftpotenzials ist ein wesentlicher Baustein der von den Behörden in der Hauptstadt Yaoundé festgelegten Roadmap. Kamerun verfügt nämlich über das zweitgrößte Wasserkraftpotential südlich der Sahara und über bedeutende Infrastrukturen, etwa das Kraftwerk in Song Loulou oder die Anlage am Stausee von Lom Pangar im östlichen Landesteil. Gerade in dieser Region ist das Netz allerdings besonders schwach ausgebaut.

 

150 Orte bekommen Stromanschluss

Das Ziel „Strom für alle“ setzt die Vernetzung sämtlicher Infrastrukturen im gesamten Land voraus. So wurde 2023 das Kraftwerk Lom Pangar (31 MW) an ein Umspannwerk in der Stadt Bertoua (90/30 kV) angebunden. Ein Projekt im Wert von 14 Mio. Euro, das vom Staatsunternehmen Electricity Development Corporation (EDC) an das Tandem Omexom Kamerun und Omexom Marokko vergeben wurde. Ziel dieser Verbundleitung war die Verbesserung der Versorgungssicherheit und der Netzanschluss von etwa 150 Orten.

Kamerun möchte bis 2035 sämtliche Haushalte an das Stromnetz anschließen

„Wir waren zuständig für die Planung, die Leitung der Tiefbauarbeiten und den Bau einer 105 km langen 90 kV-Hochspannungsleitung. Die Trassenbreite beträgt etwa 30 Meter. Das alles fand in einer ganz besonderen Umgebung statt, nämlich mitten im tropischen Regenwald, zwei Tagesreisen vom nächsten Entladehafen entfernt“, berichtet Arnaud Allix, Business Unit-Manager bei Omexom Kamerun.

Die Projektvorbereitung dauerte etwa fünf Jahre, der Bau selbst weniger als zwei. In dieser Zeit wurden 366 Masten errichtet, die Leiterseile gezogen und das Kraftwerk Lom Pangar per Glasfaserkabel mit der Umspannanlage Bertoua verbunden. Das 30-köpfige Projektmanagementteam war zuständig für eine Baustelle, auf der bis zu 150 Mitarbeitende tätig waren.

 


Die Vorteile der Kooperation

Die Zusammenarbeit zwischen Omexom Marokko und Omexom Kamerun war ein gewichtiges Argument für die Erteilung dieses Großauftrags“, unterstreicht Arnaud Allix, BU-Leiter von Omexom Kamerun. „Die marokkanischen Teams brachten Referenzen mit, über die wir noch nicht verfügten, und übernahmen die technische Weiterbildung unserer eigenen Mitarbeitenden. Diese Kompetenzen können wir jetzt im Rahmen lokaler Ausschreibungen nutzen.”

 

12/09/2024