Kontinuierliche Verbesserungen von leichten Schienenfahrzeugen steigern die Leistungsfähigkeit
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Städte wachsen weiter, und mit ihnen der öffentliche Personennahverkehr. Um die steigende Nachfrage zu bewältigen, gibt es eine Alternative zum Kauf neuen Rollmaterials: Die Aufarbeitung vorhandener U-, Straßen- und Vorortbahnen.
Der öffentliche Personenverkehr hat zahlreiche Vorteile: wirtschaftliche, ökologische, gesellschaftliche; er verbessert aber auch die Verkehrssicherheit und ist ein Mittel gegen Bewegungsmangel. Somit hat er große Auswirkungen auf die Lebensqualität in städtischen Ballungsräumen.
Seit einem Jahrhundert nimmt die Verstädterung stetig zu und hat in den letzten Jahren durch den Boom der großen Finanz- und Industriezentren ein nie dagewesenes Niveau erreicht. Der Zuzug in die wachsenden Ballungsräume führt zu immer mehr Fahrten, insbesondere zwischen Wohnort und Arbeitsplatz.
Das vorhandene städtische Straßennetz kann diesen Zuwachs nicht alleine bewältigen. Der schienengebundene ÖPNV (U-Bahnen, Stadtbahnen, Straßenbahnen, Vorortzüge) bewältigt große Fahrgastzahlen und ist deshalb eine effiziente Lösung zur Befriedigung der explodierenden Mobilitätsnachfrage. Der starke Ausbau in den letzten Jahren, insbesondere bei den Stadtbahnnetzen, zeugt davon.
Haushaltsvorgaben
Angesichts der Haushaltslage ist es jedoch ein schwieriges Unterfangen, langfristig für ein gutes ÖPNV-Angebot zu sorgen oder es gar zu steigern. Betreiber_innen und Gebietskörperschaften stehen deshalb häufig vor der Frage, ob sie in neues Rollmaterial investieren oder vorhandene Fahrzeuge ersetzen sollen.
„Die durch die Modernisierung des vorhandenen Rollmaterials erzielten Einsparungen fließen in neue Gleise oder Fahrzeuge.”
Die Erfahrung zeigt, dass diese komplizierte Gleichung nur lösbar ist, wenn neben der Anschaffung neuer Züge auch ein Teil des vorhandenen Rollmaterials aufgearbeitet wird. Das hat viele Vorteile, so Libor Hinčica, Director of Sales Development and Marketing bei Cegelec a. s. in Prag, eine auf elektrische Ausrüstungen von ÖPNV-Fahrzeugen und -Systemen spezialisierte Business Unit.
„Die Modernisierung von leichten Schienenfahrzeugen erhöht deren Zuverlässigkeit durch die Implementierung neuer Technologien; sie erhöht die Lebensdauer (nach der Modernisierung eines Straßenbahn-, U-Bahn- oder Nahverkehrszuges kann er noch mindestens zwanzig Jahre weiterbetrieben werden) und sorgt für Einsparungen durch moderne Technik und gute Ersatzteilversorgung. Last but not least bringt sie mehr Komfort für die Fahrgäste“, so Hinčica.
Zweifacher Vorteil
Zudem kostet die Aufarbeitung nur ein Drittel einer Neuanschaffung. Die so erzielten Ersparnisse können dann in den unumgänglichen Ausbau des ÖPNV-Netzes investiert werden.
„Es ist gar nicht möglich, alle alten Fahrzeuge zu ersetzen. Das durch die Überarbeitung des existierenden Wagenparks gesparte Geld kann beispielsweise in neue Gleise, neues Rollmaterial und die Modernisierung weiterer Altfahrzeuge investiert werden. Deren Unterhalt wird auf die Dauer aufgrund fehlender Ersatzteile immer kostspieliger“, unterstreicht Hinčica, dessen Unternehmen in ganz Europa tätig ist.
So hat Cegelec a.s. im September 2020 die Ausschreibung für die Modernisierung von 65 elektrischen Triebzügen der Stadt Prag gewonnen. Außerdem hat die Tochtergesellschaft von VINCI Energies 77 Berliner Straßenbahnen der Baureihe GT6N modernisiert, 80 Straßenbahnen vom Typ M31 für das schwedische Göteborg, 12 Zwickauer Straßenbahnen der Baureihe GT6N, und sie modernisierte darüber hinaus die elektrischen Anlagen der U-Bahn von Manila auf den Philippinen.
„Wir überwachen die Montage der elektrischen Komponenten sowie die Inbetriebnahme der Fahrzeuge und decken alle Phasen eines Modernisierungsprojekts ab“, so Hinčica abschließend.
15/04/2021