Wie wählt man unter einer Vielzahl von Angeboten die richtige KI-Lösung aus? SECURE Systems & Services hat einen originellen Ansatz entwickelt: Mittels eines POC (Proof of Concept) wird ermittelt, welches Angebot am besten zum Bedarf passt.
2023 schaffte sich ein Bankdienstleister einen Hypervisor für seine neue zentrale Leitwarte an, von der aus die elektronischen Sicherheitseinrichtungen an den Standorten im Großraum Paris überwacht werden. Die Plattform soll durch intelligente Lösungen die Effizienz und Geschwindigkeit der Schutzmaßnahmen steigern, die Kosten für Eigentum, Betrieb, Überwachung und Instandhaltung rationalisieren und die ökologischen Auswirkungen verringern.
Das umzusetzende Sicherheitsfundament sollte einen Hypervisor beinhalten, der einen ganzen Strauß an Systemen und Equipments bündelt: ein neues Video Management System (VMS), über 700 intelligente Kameras, ein Netzwerk von mehr als 1.000 Zugangspunkten für die Zutrittskontrolle mittels Chipkarte, Systeme für die Audio- und Videokommunikation und akustische Alarme sowie Einbruch- und Brandmeldesysteme.
SECURE Systems & Services ist eine auf den Schutz sensibler Standorte spezialisierte Tochtergesellschaft von VINCI Energies und wurde mit der energetischen Sanierung und Optimierung der elektronischen Sicherheitssysteme der zentralen Leitwarte dieses Kunden beauftragt. Um den Zuschlag gemeinsam mit GTIE Tertiaire, einer weiteren Tochtergesellschaft von VINCI Energies, zu bekommen, setzte die im südfranzösischen Aix-en-Provence ansässige Firma auf eine originelle Methode: Sie wählte die am besten für die Videoanalyse geeignete KI-Lösung mittels eines POC (Proof of Concept) aus.
„Eine solche Lösung kann man sich nicht einfach im Katalog aussuchen“, erläutert Alexandre Dulgherian, BU-Leiter von SECURE Systems & Services. „Wir haben dem Kunden nicht gleich das Blaue vom Himmel versprochen, sind seriös und zielgerichtet aufgetreten und schlugen ihm vor, mit ihm gemeinsam die Lösungen zu testen – und zwar in Lebensgröße.”
Detaillierter Vergleich
Die Engineering-Teams von SECURE Systems & Services testeten also drei KI-Lösungen in derselben Umgebung, unter realen Bedingungen und anhand von Betriebskriterien, die vorab mit der Sicherheitsabteilung des Kunden festgelegt worden waren.
„Eine solche Lösung kann man sich nicht einfach im Katalog aussuchen.”
„Die drei Softwarehäuser installierten ihre Software auf einer Reihe von Pilotkameras, die den vom Kunden vorgegebenen Anwendungsfällen entsprachen“, erläutert Dulgherian. „Nach dem Experiment lieferten wir ihm einen detaillierten Vergleich unter Einbeziehung weiterer Kriterien: Funktionsumfang, Integrationsgrad in den Hypervisor, verwendete Technologie und natürlich Preis der jeweiligen Lösung.”
Zwei POC wurden gleichzeitig durchgeführt, einer mit Bildanalyse in Echtzeit und ein weiterer mit nachgelagerter Analyse. Letztlich fiel die Wahl auf die Lösung Two-i. Sie überzeugte mit ihren Leistungen unter realen Bedingungen, insbesondere dem hohen Bilderkennungs-Prozentsatz, vor allem mit Doppeldurchgang-Erkennungsfilter an nicht bewachten Durchgängen. Two-i überzeugte auch mit Benutzerfreundlichkeit, Konfigurationsmöglichkeiten und dem Statistik-Dashboard.
Allgemein anwendbarer Grundsatz
„Die kundenseitigen Sicherheitsteams können mit diesem digitalen Entscheidungshilfetool in Echtzeit zahlreiche Szenarien und Alarme managen“, freut sich der BU-Leiter von SECURE Systems & Services, und fügt hinzu: „Außerdem bringt die KI einen signifikanten Kostenvorteil für das Gesamtprojekt und hat auch ökologische Vorteile, denn es werden über 50 % weniger Kameras installiert, so dass auch weniger Datennetze und Speicherkapazitäten erforderlich sind.”
Aufgrund des Erfolges bietet die Tochtergesellschaft von VINCI Energies diese Lösung auch einem anderen Kunden an, der auf Schiffsverkehrsdienstleistungen für Offshore-Öl-, Gas- und Windkraftanlagen spezialisiert ist. „Wir testen derzeit mehrere Lösungen zur automatischen Erkennung potentiell gefährlicher Situationen für das Personal“, erläutert Dulgherian.
13/06/2024