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In Krankenhäusern und allgemein im Gesundheitswesen werden PMR zur internen Kommunikation und zur Erhöhung der Sicherheit eingesetzt, um die Patient:innen noch besser behandeln zu können.

Die Coronakrise hat den Stellenwert eines effizienten Gesundheitswesens verdeutlicht. Cyberangriffe auf Krankenhäuser in ganz Europa offenbarten die Sicherheitslücken ihrer oft veralteten und obsoleten IT-Systeme. Private Mobilfunknetze (PMR) könnten den Datenaustausch in Kliniken verbessern und absichern.

„Kliniken müssen sehr schnell reagieren können. Sie brauchen mehr Flexibilität“

„Es gibt mehrere Arten von PMR-Lösungen: Analoge Funknetze, DMR (Digital Mobile Radio) und die TETRA-Technologie (Terrestrial Trunked Radio), die hauptsächlich bei Polizei- und Sicherheitskräften im Einsatz ist. Hauptsächlich werden sie für Telefongespräche genutzt. Die Datenübertragung erfolgt hingegen über 4G/LTE-Netze (Long Term Evolution) oder den neuen 5G-Standard“, erläutert Otto Van Den Wijngaard, Manager Business Development & Innovation Manager bei Axians Niederlande.

Er fährt fort: „Über diese Netze können Daten aller Art ausgetauscht werden: Sprache natürlich, aber auch Texte, Bilder, Videos und sogar kritische und professionelle Anwendungen, etwa Sensoring und Push-to-Talk (PTT)“.

Getrennte Systeme für Personal und Besucher:innen

Push-to-Talk ist eine Methode, um Gespräche über ein Datennetz, etwa der Mobilfunkbetreiber, private Mobilfunknetze oder das WLAN zu führen. Das Personal kann auch Nutzergruppen einrichten, etwa für Ärzt:innen, Pfleger:innen, Hilfspersonal usw.

„Einer unserer Kunden hat ein privates LTE-Netz im Einsatz, das dem Personal vorbehalten ist. Besucher:innen nutzen das WLAN, das Personal greift auf das private LTE-Netz zu. Das verhindert, dass sich die Daten vermischen“, fügt der Manager Business Development & Innovation Manager von Axians Niederlande hinzu.

Ärzt:innen und Pflegekräfte haben für dieses LTE-Netz eine eigene SIM-Karte im Smartphone oder Tablet-PC. Das ermöglicht die Zugriffskontrolle und die Trennung der Datenströme, um Daten zu schützen, die nicht nach außen dringen dürfen. Außerdem bietet das LTE-Netzwerk eine 99,99 %-ige Verfügbarkeitsgarantie – Unterbrechungen dieses Netzes sind also quasi ausgeschlossen, während die öffentlichen Netze der Mobilfunkbetreiber regelmäßig gestört oder unterbrochen sind. „Eine solche Verbindungs- und Verfügbarkeitsgarantie ist notwendig für die Einrichtungen, vor allem während chirurgischer Eingriffe“, fügt Van Den Wijngaard hinzu.

Warten auf 5G

Das Sahnehäubchen: Diese privaten Netzwerke sind eigenständige Systeme und somit besser vor Viren und Malwares geschützt. Cyberangriffe können Kliniken teuer zu stehen kommen und Menschenleben gefährden.

In den Niederlanden sollen noch in diesem Jahr 5G-Frequenzen versteigert werden. Danach kann diese neue Technologie zur weiteren Verbesserung der PMR-Services genutzt werden. „Kliniken müssen sehr schnell reagieren können. Sie brauchen mehr Flexibilität, etwa, wenn medizinische Geräte von einem Zimmer ins andere gebracht werden müssen, oder wenn rasch Raum für eine Notaufnahme geschaffen werden muss. Diese Flexibilität verbessert sich, wenn beispielsweise dank einer 5G-Breitbandverbindung auf Anschlusskabel verzichtet werden kann“, so Van Den Wijngaard.

Außerdem stören diese Netzwerke zwischenzeitlich auch keine medizinischen Geräte mehr, wie das noch vor zehn Jahren der Fall war. „Mit 5G werden sich die Netze in Echtzeit mit Anwendungen verbinden können, insbesondere im Bereich KI, die auf eine stabile, zuverlässige Verbindung angewiesen sind, und das bei sehr geringer Latenz und hoher Geschwindigkeit“, so der Business Development & Innovation Manager von Axians Niederlande.

14/04/2022