Gehen Sie direkt zum Inhalt der Seite Gehen Sie zur Hauptnavigation Gehen Sie zur Forschung
graves_01

© DR

Die französische Armee hat die Modernisierung ihres Radarsystems zur Weltraumüberwachung gestartet. Ein heikles, auf fünf Jahre angelegtes Projekt.

Das GRAVES-System ist ein in Europa einzigartiges Radarnetzwerk zur Weltraumüberwachung. Damit verfolgt und katalogisiert die französische Luftwaffe Weltraumschrott, Beobachtungs- und Abhörsatelliten auf erdnahen Umlaufbahnen zwischen 400 und 1.000 km Höhe.

Es gibt weltweit nur drei solcher Systeme, die beiden anderen gehören den USA und Russland. In Frankreich besteht es aus drei Komponenten: Einer Sendezentrale in Dijon, einer Empfangszentrale auf dem Plateau d‘Albion und einem Rechenzentrum auf dem Luftwaffenstützpunkt von Lyon-Mont-Verdun, wo das COSMOS, das „operative Zentrum zur militärischen Überwachung von Weltraumobjekten“, die Daten verarbeitet“, erläutert Olivier Grenesche, Geschäftsführer von Degreane Horizon (VINCI Energies).

GRAVES wurde 2005 in Dienst gestellt und soll jetzt renoviert werden. Die auf fünf Jahre angelegten Maßnahmen sollen die Betriebsdauer bis 2030 verlängern.

DEGREANE HORIZON ist auf Radarsende- und -empfangssysteme spezialisiert

Degreane Horizon war bereits 2003 an der Erweiterung der Sendeanlagen von zwei auf vier Antennen beteiligt und ist jetzt für die Renovierung der Sendeanlage in Dijon zuständig. Das nationale Amt für Weltraumstudien und Weltraumforschung (ONERA) übernimmt die Arbeiten an den Empfangs- und Datenverarbeitungssystemen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Obsoleszenz-Probleme des Systems anzugehen und seine Leistungsfähigkeit zu erhöhen“, so Grenesche.

Im Geschäftsbereich Verteidigung ist Degreane Horizon auf Radarsende- und -empfangssysteme spezialisiert. Die BU deckt die komplette Bandbreite in Sachen Sendeleistung (bis über 50 KVA) und Frequenzen (bis 5 GHz) ab.

Sie erhielt den Zuschlag für die Modernisierung der Schaltschränke mit der Sendetechnik, die Entwicklung der Steuersysteme für die Schaltschränke und die Renovierung der Brandschutz-, Klima- und Notstromsysteme. Ziel ist es, die vier „Shelter“ (Technikgebäude) am Standort mit gleichwertigem Equipment auszustatten.

Mini- und Mikrosatelliten

Wir implementieren unglaublich viele Equipments, eine echte Herausforderung. Wir müssen sicherstellen, dass mindestens die ursprüngliche Leistung erreicht wird“, so Grenesche weiter. „Die vier Shelter der Sendeanlage werden also nacheinander modernisiert, damit das System weiterhin verfügbar und in Betrieb bleibt. Das ist selbstverständlich ein absolutes Muss.“

Daneben sind weitere Ziele zu erreichen: „Heute erkennen wir Satelliten über einem Meter Durchmesser. Eine der geplanten Verbesserungen könnte die Erkennung von Minisatelliten (unter 500 kg) oder sogar Mikrosatelliten (unter 150 kg) sein“, meint er abschließend.

03/04/2017