Der staatliche senegalesische Stromversorger hat VINCI Energies damit beauftragt, Stromnetz und Infrastrukturen zu implementieren. Ein riesiges Projekt. Ziel: eine flächendeckende Stromversorgung bis 2026.
Mit einer Elektrifizierungsrate von knapp 87 % ist der Senegal laut Weltbank eines der am besten mit Energieinfrastrukturen ausgestatteten Länder südlich der Sahara. Aber es gibt riesige Unterschiede zwischen Regionen, Stadt und Land sowie zwischen Bevölkerungsgruppen.
Deshalb haben die senegalesischen Behörden eine ehrgeizige Strategie für den Netzauf- und -ausbau mit dem Ziel implementiert, bis 2026 alle Haushalte mit Strom zu versorgen.
Vor diesem Hintergrund vergab der staatliche senegalesische Stromversorger (Senelec) im Jahr 2018 einen ersten Auftrag mit einem Volumen von 197 Mio. Euro an VINCI Energies. Er umfasste den Bau von fünf Hoch- und Höchstspannungs-Schaltanlagen sowie 200 km Höchstspannungsleitungen, gut hundert weiteren Umspannwerken und Versorgungsleitungen an verschiedenen Orten des Landes und die Einrichtung eines regionalen Stromverteilsystems.
Etwa zwanzig Bauwerke gleichzeitig
„Wir haben das Projekt innerhalb von nur drei Jahren abgeschlossen. Angesichts des Finanzierungsumfangs und der technischen Komplexität eine beispiellose Leistung“, so Wassel Bouaouda, Leiter Infrastrukturen Marokko & internationale Großprojekte bei VINCI Energies Westafrika.
„Gemeinsames, grenzüberschreitendes Lernen für sämtliche Teams.”
Bereits 2023 erteilte Senelec mit Unterstützung von Bpifrance VINCI Energies einen weiteren Auftrag über 200 Mio. Euro. Diesmal geht es um den Bau von 1.350 km Freileitungen und Erdkabeln für Stromtransport und -verteilung sowie von acht Hoch- und Höchstspannungs-Schaltanlagen. Außerdem soll das Fernwirknetz ausgebaut werden.
„Ein solches Programm erfordert normalerweise sechs bis sieben Jahre Planungsvorlauf, ganz zu schweigen von der Zeit, die für die Mobilisierung der erforderlichen Mittel notwendig ist. Wir wurden mit Entwurf, Planung und schlüsselfertiger Erstellung von etwa zwanzig Bauwerken gleichzeitig beauftragt (Tiefbau, Elektroinstallation, Netzanschluss), und die Arbeiten sollen bis Dezember 2026 abgeschlossen sein“, fährt Bouaouda fort.
Über tausend Personen im Einsatz
Die Planung und Durchführung eines so großen Projekts müssen gut organisiert sein. Drei Unternehmenseinheiten von VINCI Energies haben sich in einer Arge zusammengeschlossen: Marokko ist federführend, hinzu kommen der Senegal sowie Paris.
In der Spitze, Ende 2024, wird die Baumaßnahme etwa eintausend Personen beschäftigen. Für die Teams vor Ort werden mit Unterstützung der französischen und marokkanischen Business Units von VINCI Energies Schulungen und Wissenstransfers organisiert.
„Es wurden spezielle Schulungsmodule entwickelt, um unser Know-how in Sachen Planung und Bauleitung an die Ingenieure und Mitarbeitenden vor Ort weiterzugeben. Es geht wirklich um gemeinsames, grenzüberschreitendes Lernen, in das sämtliche Teams eingebunden sind“, kommentiert Bouaouda.
10/07/2024