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Für die Betreiber:innen von unterirdischen Versorgungsnetzen hat Omexom Atlantique Ingénierie ein flexibles, innovatives Verfahren zur Anfertigung genauer Netzpläne entwickelt.

Seit dem 01.07.2012 müssen in Frankreich die Betreiber von Strom-, Gas-, Glasfasernetzen usw. genaue Lagepläne von ihren Infrastrukturen vorhalten. Flexible Leitungen sind mit einer Genauigkeit von 50 cm zu kartieren, bei starren liegt dieser Wert bei 40 cm.

Mit dieser im Zuge der französischen Umweltgesetzgebung „Grenelle II“ verabschiedeten Regelung sollen bei Bauarbeiten Beschädigungen an Gas- und Stromleitungen, Glasfaser- und Telekommunikationsnetzen möglichst vermieden werden.

Zur praktischen Umsetzung stehen den Betreibern zwei Methoden zur Verfügung. Die Erkennung bestehender Netze erfolgt entweder mit zerstörungsfreien Prüfmethoden – Sonar, Bodenradar, Magnetfelddetektor – oder mit (zerstörenden) Bodensondierungen.

Bei der Georeferenzierung neuer oder bestehender Netze werden mit einem topographischen Punkt zahlreiche Informationen verknüpft und präzise im Raum positioniert.

Diese Methode hat jedoch einen Haken, erläutert Sylvain Pejean, Geschäftsbereichsleiter bei Omexom Atlantique Ingénierie: „Netzbetreiber lehnen eine nachträgliche Ermittlung des Leitungsverlaufs (nach dem Verfüllen der Gräben) im Allgemeinen ab. Deshalb muss die Georeferenzierung erfolgen, solange die Gräben noch offen sind. Gleichzeitig ist es schwierig, rechtzeitig auf jede Baustelle eine:n zertifizierte:n Vermesser:in samt Gerätschaften zu schicken, noch bevor die Gräben verfüllt werden.”

Photogrammetrie und Parallaxe

Hier wird die intelligente, präzise Technik zur photogrammetrischen Lageerfassung bei geöffneten Gräben eingesetzt. Das so genannte „Triptop“-Verfahren wurde von der Omexom Atlantique Ingénierie selbst entwickelt. Es geht dabei um die Georeferenzierung unterirdischer Netze mittels Photogrammetrie. Eine Technik, mit der Messungen in einem fest umrissenen Bereich durchgeführt werden können. Dabei wird die Parallaxe zwischen aus unterschiedlichen Blickwinkeln aufgenommenen Bildern verwendet.

„Eine Technik, die genaue Messungen ermöglicht, einfach umzusetzen und kostengünstig ist, die Sicherheit des Personals gewährleistet und den CO2-Ausstoß senkt“

„Wir wollten unseren Kund:innen eine Technik anbieten, die genaue Messungen ermöglicht, einfach umzusetzen und kostengünstig ist, die Sicherheit des Personals gewährleistet und den CO2-Ausstoß senkt“, fasst Pejean zusammen.

Teleskopstange und GoPro

Dank dieses Verfahrens müssen unsere Vermesser:innen nicht mehr zwischen zig Kilometer voneinander entfernten Baustellen hin- und herfahren, um die genaue Lageerfassung zu gewährleisten“, erläutert Marc Juillard, Leiter der BU Delaire Energies.

Der Bauleiter positioniert Messpunkte am Boden und nummeriert sie während der Bauarbeiten durch. Mit Hilfe einer drei Meter langen Teleskopstange führt er eine GoPro-Kamera über den Graben und filmt die Leerrohre, Kabel und Messpunkte. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden die GPS-Koordinaten der Messpunkte von einem Vermesser erfasst und mit den Videos an Omexom Atlantique Ingénierie versandt. Dort werden die Daten abgeglichen und in einen genauen Lageplan übertragen.

Jetzt brauchen unsere Vermesser:innen nur noch ein- zweimal auf jede Baustelle zu fahren“, so Juillard.

18/02/2022