In der Ebene um Cambrai in Nordfrankreich musste EITF für die unterirdische Netzanbindung neuer Windkraftanlagen die Erntetermine der Landwirte berücksichtigen. Mit Erfolg.
Im Sommer 2017 schaute Michel Moretto über die wogenden Kornfelder und wartete ungeduldig auf die Mähdrescher, die den Startschuss geben würden für ein einzigartiges Wettrennen gegen die Zeit. Seine BU, EITF Réseaux (VINCI Energies), verfügte nur über wenige Wochen, um in der Gegend von Cambrai (Nordfrankreich) unter den Feldern hindurch die Netzanbindung von neun 3,3-MW-Windkraftanlagen zu verlegen.
Die Arbeiten sollten gleich nach der Ernte beginnen und mussten unbedingt bis Ende August abgeschlossen sein, um Platz zu machen für den Freileitungsbau. Im folgenden Oktober sollte EITF Réseaux dann die Windkraftanlagen an die Übergabestation anschließen.
Die Ernte hängt jedoch nicht nur vom Wetter ab, sondern auch von den Kulturen: „Weizen und Wintergerste werden nicht gleichzeitig reif“, bemerkt der BU-Leiter von EITF Réseaux, deren Erfahrung im Erdkabelbau entscheidend für den Erfolg dieses Projekts war.
Seit mehreren Jahren ist sie in dieser Region mit dem Austausch bestehender Freileitungen gegen Erdkabel spezialisiert. Ein weiteres Standbein ist der Bereich Stadtbeleuchtung. In den Augen ihres Leiters waren ihre Ortskenntnisse und guten Kontakte zu den lokalen Ansprechpartnern von großem Vorteil.
Die „WKA-Maßnahme“ verdankt ihren Erfolg einer perfekt abgestimmten Logistik, dem Einsatz der richtigen Ressourcen zur rechten Zeit, aber auch den unterschiedlichen Verfahren, die zum Tragen kamen. Die erforderliche Anschlussleistung lag über dem derzeitigen Standard, sodass Kabel mit sehr großem Querschnitt verlegt werden mussten (3 x 400-mm²- und 3 x 630-mm²-Hochspannungs-Alukabel). Dies erfordert besondere Verlegemethoden.
Grabenfräse, Bagger und Bohrgerät
In den Feldern wurden sieben Kilometer Kabel mit einer Grabenfräse eingebracht. Sie schneidet in einem Arbeitsgang den Boden auf und verlegt das Kabel. Im äußeren Bereich bis zur Übergabestation wurde mit einem Bagger gearbeitet, um den Mindestabstand zwischen den beiden Netzen (3 x 400 und 3 x 630) einzuhalten.
Um Straßen zu unterqueren, griffen die Teams auf ein Horizontalbohrgerät zurück. Diese Maschine ähnelt einer Tunnelbohrmaschine. Sie ermöglicht es, unter einem Hindernis hindurchzubohren und einen Kabelstrang zu verlegen, der auf beiden Seiten mit Anschlussdosen versehen wird. Hier kam Kupfer zum Einsatz, damit die Kabel sich nicht erhitzen. Die für diese Baumaßnahme eingesetzte technische Lösung – zwei Bauphasen, zunächst die Verkabelung der WKA untereinander und dann mit der Übergabestation – war „ein Mehrwert von EITF Réseaux“, unterstreicht BU-Leiter Michel Moretto. Ein weiterer Trumpf war zweifelsohne die Termintreue – Mähdrescher hin oder her.
17/01/2019