Gehen Sie direkt zum Inhalt der Seite Gehen Sie zur Hauptnavigation Gehen Sie zur Forschung

Infolge der stark zunehmenden Verstädterung Marokkos betreibt das Land mit dem Flaggschiffprojekt der Hochgeschwindigkeitsbahnverbindung Tanger-Casablanca einen aktiven Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes.

Als Brückenkopf zwischen Europa und Afrika schaltet Marokko im Infrastrukturbau seit einigen Jahren einen Gang höher. Die Herausforderungen sind groß, sowohl in wirtschaftlicher als auch in demografischer Hinsicht. Der Grad der Verstädterung stieg zwischen 2004 und 2014 von 55,1% auf 60,3%. 20,4 Millionen Marokkaner leben in Städten (zehn Jahre zuvor waren es 16,4 Millionen), 13,4 Millionen auf dem Land.

Fast ein Viertel der Bevölkerung des Königreichs konzentriert sich auf die Küstenregionen und insbesondere auf sieben große Städte (Casablanca, Fes, Tanger, Marrakesch, Sale, Meknes und Rabat).

Das ehrgeizige HG-Projekt Tanger-Casablanca

Marokko verfügt nach Südafrika über das zweitgrößte Autobahnnetz des Kontinents, hat nun aber auch zur Verbesserung der Städteverbindungen und Bekämpfung von Staus den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes in Angriff genommen.

Unter den zahlreichen aktuellen Vorhaben wie dem Ausbau des ÖPNV-Netzes von Casablanca ist der Bau der Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke zwischen Tanger und Casablanca gewiss das größte.

Der erste Hochgeschwindigkeitszug auf dem afrikanischen Kontinent soll ab Sommer 2018 den Betrieb aufnehmen. Die Fahrt von Tanger nach Rabat wird dann nur mehr 1 Stunde 20 statt heute 3 Stunden 45 dauern (nach Casablanca 2 Std. 10 statt 4 Std. 45). Ziel: sechs Millionen Fahrgäste pro Jahr.

Die Grundlage dafür ist der 2010 geschlossene Vertrag zwischen der französischen SNCF und der marokkanischen Eisenbahngesellschaft ONCF (Office National des Chemins de Fer). Alstom stellt das rollende Material, Colas Rail Maroc und Egis Rail wurden mit dem Gleisbau zwischen Tanger und Kenitra, Thales-Huawei-Imet mit den Telekommunikationsnetzen, Engie Ineo und Ansaldo mit der Signaltechnik betraut.

Die Elektrifizierung der Strecke wird von VINCI Energies über die BUs undMobility realisiert et Cegelec Darüber hinaus wurde VINCI Energies auch mit den Ausbaugewerken (Elektrik, Klimatechnik, Sanitär, Entrauchung usw.) für die Bahnhöfe Tanger und Kenitra, einschließlich einer Photovoltaik-Anlage für den Bahnhof Tanger, beauftragt.

Technisch, aber auch menschlich eine große Herausforderung

Für die bis März zu realisierenden Bahnhöfe haben Mohammed El Makhfi, Projektleiter Cegelec-VINCI Energies Maroc,sein zehnköpfiges Team sowie ungefähr dreißig Monteure eng mit ONCF zusammengearbeitet: „Die Herausforderung bestand darin, die Arbeiten bei laufendem Bahnbetrieb und vor allem auch in enger Koordination mit den anderen Arge-Mitgliedern auszuführen“.

„Die Challenge bestand darin, Kundenschulungen für diesen wahren Sprung im Hinblick auf Technologie und Bewirtschaftung vorzusehen.“

Für den von Mobility übernommenen Teil „Elektrifizierung“ – effektive Inbetriebnahme vor dem Sommer – sind ca. 150 Personen im Einsatz. „Mit 100% Ortskräften bestand die Challenge darin, sich an eine andere Kultur anzupassen, Kundenschulungen für diesen wahren Sprung im Hinblick auf Technologie und Bewirtschaftung vorzusehen und die zahlreichen Zwischenfälle infolge externer Faktoren zu meistern“, kommentierte Thibaut Catimel, Projektleiter Mobility, der seit 2015 mit seiner Familie in Marokko lebt. Eine einzigartige Lernerfahrung.

 

13/02/2018