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Nicht nur Autohersteller bieten Alternativlösungen zum Verbrennungsmotor an. Auch in der Schifffahrt setzt man zunehmend auf Hybrid- oder Elektroantriebe.

Selbst wenn die Rohölpreise derzeit niedrig sind, sollen sie nach Expertenmeinung in Zukunft steigen. Deshalb und natürlich auch aus ökologischen Gründen rüsten Werften ihre Schiffe mit alternativen Antrieben aus. Zwar steht die Seeschifffahrt derzeit nur für 3 % des weltweiten CO2-Ausstoßes, doch bis 2030 soll diese Zahl auf 17 % anwachsen.

Jedes Jahr wächst die Flotte der Schiffe mit Elektroantrieb um 12 %.

In den letzten Jahren setzt die Autoindustrie verstärkt auf Hybrid- oder Elektroantriebe – ähnliche Alternativlösungen entwickeln sich nun auch im Schiffbau. Jedes Jahr wächst die Flotte der so ausgerüsteten Schiffe um 12 %.

Mehrere Systeme stehen im Wettstreit: serieller Hybrid (dieselelektrisch), Parallel-Hybrid (wie seit vielen Jahren in japanischen Autos) oder vollelektrische Lösungen. Bei Letzteren wird der Strom elektrochemisch oder elektrostatisch gespeichert. Diese Stromspeicher können auch bei Hybridsystemen eingesetzt werden. Das hat dreierlei Vorteile, angefangen bei der Energieeinsparung.

„Ein hybridelektrischer Antrieb ist für Schiffe interessant, die in wechselnden Lastbereichen betrieben werden. Je höher der Energieverbrauch, desto größer der Einspareffekt solcher Lösungen“, erläutert Maurice Buttet, Geschäftsführer von Barillec Marine, ein auf Schiffselektrik spezialisiertes Unternehmen von VINCI Energies.

Bis zu 20% Kraftstoffersparnis

Derlei Schiffe verkehren mit wechselnden Geschwindigkeiten – mal müssen sie ihre Position halten (etwa Offshore-Serviceschiffe der Handelsmarine), mal sehr langsam fahren – ein Beispiel sind hier Forschungsschiffe, die entlang einer gedachten Linie den Meeresboden erkunden. „Ein Dieselmotor ist beispielsweise denkbar schlecht geeignet, um die Position zu halten. Energieverbrauch und Schadstoffausstoß sind katastrophal“, unterstreicht Buttet. Durch die geschwindigkeitsabhängige Optimierung des Energie- und Kraftstoffverbrauchs unter Kopplung von Verbrennungs- und Elektromotor kann deshalb Treibstoff gespart werden, „bis zu 20 %, wenn unser Varshaft-Konzept eingesetzt wird“, wie er erläutert.

Der Hybridantrieb sorgt aber nicht nur für geringeren Kraftstoffverbrauch, sondern stößt auch weniger CO2 und Rauchgase aus – „ein interessanter Vorteil für Trawler und Kutter, die in ökologisch sensiblen Meeresregionen fischen, oder für Ausflugsschiffe, etwa auf der Seine in Paris“, betont Buttet. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Hybridantrieb geräusch- und vibrationsarm arbeitet, so dass sich neue Möglichkeiten für die Schiffsarchitektur bieten. Auch der Wartungsbedarf ist geringer.

 

11/09/2017