Axians, die ICT-Marke von VINCI Energies, hat in den letzten Jahren eigene, klima- und montagefreundliche Telekom-Masten entwickelt. Ein Überblick.
Das Ziel Null Netto-Kohlendioxidemissionen ab dem Jahr 2050 betrifft alle Branchen und gilt dementsprechend auch für Telekom-Infrastrukturen. Beispielhaft stellen wir drei neue, innovative Telekom-Masten vor, die Axians in den letzten Jahren entwickelt hat. All In One-Tower (AIO), Nedea und GreenTower. Drei Kategorien von klimafreundlichen, schnell zu installierenden Antennenmasten, die einen echten Fortschritt für die Branche darstellen.
AIO-Tower bei Olympia am Start
„Für die Olympischen Spiele in Paris haben wir 64 Masten installiert.”
Der All In One-Tower (AIO) ist eine schnelle, umweltfreundliche Lösung zur Bereitstellung eines Mobilfunknetzes in Katastrophengebieten oder wenn eine zusätzliche Netzabdeckung erforderlich ist (siehe Artikel AIO für agile Telekommunikationsinfrastrukturen)
Der Mast hat eine Grundfläche von unter 5 m², kann Höhen zwischen 12 und 25 Metern erreichen und ist in einem halben Tag installiert. Eine Geländeneigung von bis zu 7 % kann ohne Tief- oder Erdbauarbeiten ausgeglichen werden. Die Ballastgewichte aus klimafreundlichem Beton sind wiederverwendbar und das System hat vielerlei Vorteile für die Umwelt. So ist es beispielsweise vollständig und spurlos rückbaubar.
„Seit Markteinführung des AIO-Tower im Jahr 2018 haben wir etwa 200 davon installiert, darunter gut 100 allein 2024. Zur Netzabdeckung bei den Olympischen Spielen in Paris stellten wir 64 Masten auf, dazu drei in Marseille für die Ankunft des Olympischen Feuers“, bemerkt Axel Marty, Vertriebsleiter International bei Axians Services Infrastructures Solutions.
Ende 2023 wurde eine größere Version des AIO-Towers entwickelt. „Dieser Mast ist 30 Meter hoch, der Technikraum misst 36 m². So können wir drei Mobilfunkbetreiber an einem Standort unterbringen statt nur einen oder zwei wie bei den herkömmlichen AIO-Masten“, so Marty. Mit diesem Modell erreicht Axians ein neues Kundensegment: die „Tower Companies“, welche die Telekom-Infrastrukturen der Netzbetreiber verwalten. Langfristig will Axians das AIO-System in ganz Europa und den französischen Überseegebieten vermarkten. Polnische und portugiesische Axians-Teams wurden bereits entsprechend geschult. „Wir haben auch die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina im Blick“, verrät Marty.
Nedea, der optimierte Gittermast
2019 entwickelte Axians Pylônes Services France einen neuen Gittermast namens Nedea. Seine Besonderheit: die Fundamente bestehen aus klimafreundlichem Beton (mit Portlandzement und Hochofenschlacke) und der gesamte Prozess wurde optimiert (weniger Stahl, schnellere Montage durch geringeres Gewicht, optionaler Einsatz alternativer Werkstoffe wie Glasfaser und Leinen, etwa für die Kabeldurchführungen und Mastabdeckungen).
„Auch den Planungsprozess haben wir industrialisiert. Auf Grundlage des Kundenbedarfs führen innerhalb von zwei Monaten die notwendigen Berechnungen zur Erstellung eines Sortiments durch und legen einen Lagerbestand fest“, so Pierre-Jean Laborie, BU-Leiter bei Axians France. „Durch die Optimierung der Planungsleistungen und des Materialeinsatzes gewinnen wir Zeit und senken die Produktionskosten, was auf diesem hart umkämpften Markt ein großer Vorteil ist.”
Derzeit wird für einen Netzbetreiber mit erhöhtem Platzbedarf auf dem Mastkopf eine neue Nedea-Version entworfen. „Dieses neue Sortiment wurde weiter optimiert und auf den Kundenbedarf zugeschnitten“, unterstreicht Laborie.
GreenTower, das Leichtgewicht
Der GreenTower ist ein Antennenmast, der zu 100 % mit erneuerbarer Energie hergestellt wird. Die innovative Stahlkonstruktion ist bis zu 50 % leichter als herkömmliche Masten, und die Hälfte der benötigten Stahlbleche besteht aus Recyclingmaterial.
„Die Fertigung hat eine eigene 160 kW-Photovoltaikanlage, die den kompletten Strombedarf deckt. Überschüsse werden ins Netz eingespeist“, erläutert Domenico Scialli, Produktverantwortlicher bei Axians Schweiz. „Die Gewichtseinsparung wird durch das polygonale Profil des GreenTower erreicht, das ihn stabiler als herkömmliche Rundrohr-Stahlmasten macht. Der verwendete Recyclingstahl schließlich wird in einem Stahlwerk ganz in der Nähe des Mastherstellers produziert.”
Ein weiterer Vorteil des GreenTower ist die Montagefreundlichkeit. „Die Verbindungsstücke können sowohl vertikal als auch horizontal, also am Boden vor Ort auf der Baustelle, montiert werden. Das macht die Arbeit einfacher und weniger gefährlich. Der Mast kann auch in der Werkstatt vormontiert und auf die Baustelle transportiert werden, wenn die Zuwegungen entsprechend ausgelegt sind“, fügt Scialli hinzu.
Axians Schweiz hat 39 Masttypen mit unterschiedlichen Höhen und Montagekonfigurationen verglichen und kam zu dem Ergebnis, dass für einen herkömmlichen Rundrohrmast durchschnittlich 724,8 Tonnen CO2 emittiert werden, für den GreenTower jedoch nur 414,1 Tonnen. Somit werden 310,7 Tonnen CO2 eingespart.
13/03/2025