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Wie lässt sich die Umweltwende im Gebäudesektor beschleunigen? VINCI Energies Building Solutions hat dazu ein Whitepaper herausgegeben, das als didaktische Informationsschrift und zugleich als Manifest für Unternehmen und Gewerbetreibende in diesem Sektor angelegt ist.

Der Bausektor, der generell als Schlüsselindikator für eine gesunde Wirtschaft gilt, steht vor zahlreichen Herausforderungen – Stichwort: Klima Energie, gesellschaftliche und demographische Entwicklung usw. Seine zentrale Rolle verschafft ihm in der Aufmerksamkeit der öffentlichen Politik einen hohen Stellenwert, insbesondere auch, weil er in Europa nach dem Verkehr der viertstärkste Verursacher von Treibhausgasemissionen ist. 36% aller CO2‑Emissionen und 40% des europäischen Energieverbrauchs sind dem Gebäudesektor zuzuschreiben.

Für Zweck- und Wohnbauten zielt der Green Deal der EU daher darauf ab, den Nettoausstoß bis 2030 mindestens um 55% zu senken und bis 2050 die volle Klimaneutralität zu erreichen.

Der Gebäudesektor hat bereits signifikante Anstrengungen unternommen. Im Zeitraum 2005 – 2021 haben sich die auf den Gebäudebestand der EU zurückzuführenden Treibhausgasemissionen um 31% verringert. Dennoch ist für Verbesserungen noch viel Luft nach oben. IPCC-Angaben zufolge sind hier – neben Verkehr – die Möglichkeiten, gegen die globale Erderwärmung vorzugehen, am größten (66% bis 2050). Ein weit höheres Potenzial als im Lebensmittelsektor und in der Industrie.

Bei der Tempobeschleunigung der Umweltwende kommt daher der gesamten Branche eine führende Rolle zu. Das gesamte Baugewerbe ist gehalten, sich in allen Teilbereichen an diesen zeitlichen Vorgaben zu orientieren und den immer höheren Anforderungen aller Stakeholder, ob Kunden, Partner, Fach- und Berufsverbände, Nutzer oder Mitarbeitende, zu entsprechen.

Ein Ansatz im Interesse der Allgemeinheit

Die Botschaft ist klar: es braucht eine Vielzahl an Nachhaltigkeitsstrategien. Um es Unternehmen zu erleichtern, diesen Kurs einzuschlagen, und sie in ihren Bemühungen zu unterstützen hat VINCI Energies Building Solutions, das Netz der im Gebäudesektor tätigen VINCI Energies-BUs, Solutions for the Environmental Transition of Buildings herausgegeben, ein Whitepaper, das sich an alle Interessengruppen der Branche richtet.

„Wir wollen damit unsere Kunden, Partner und Lieferanten in dieser komplexen Angelegenheit unterstützen und generell in einem gesamtheitlichen Ansatz dazu beitragen, die Ökologisierung im Gebäudesektor zu beschleunigen“, so Lydie Marchand, Leiterin Marketing und Kommunikation, VINCI Energies Building Solutions.

„Gebäude ökologisieren steht bei uns täglich auf dem Programm.“

VINCI Energies Building Solutions ist der zweitgrößte Geschäftsbereich von VINCI Energies mit 5,4 Milliarden Euro Jahresumsatz. Er umfasst 530 Business Units, die mit Planungs-, Montage-, Betriebs-, Wartungs- und Facility Management-Leistungen in ganz Europa vertreten sind.

„Wir verstehen es als unsere Aufgabe, unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen im Rahmen klar festgelegter Nachhaltigkeitsziele zu bieten“, so Philippe Conus, Geschäftsführer von VINCI Energies Building Solutions. „Gebäude ökologisieren steht bei uns täglich auf dem Programm.“
„Mit diesem Whitepaper“, setzt er fort, „wollen wir die wichtigsten Herausforderungen und Fragestellungen für unseren Sektor aufzeigen und an Hand von Informationen und Empfehlungen darauf eingehen, was für mehr Nachhaltigkeit, Komfort und Energieeffizienz von Gebäuden getan werden kann und wie unsere Fach- und Kompetenzbereiche die Umweltwende noch rascher vorantreiben können. Und das ganz offen im Wunsch, unser Wissen und Know-how mit allen zu teilen.”

Dekarbonisierung, aber nicht nur

Vermutlich gibt es heute bereits 80% der Gebäude, die auch 2050 noch genutzt werden. Schwerpunktthema ist daher eindeutig der Altbau. „Ökologisierung im Gebäudesektor heißt folglich, in den nächsten Jahren vor allem den Bestand zu sanieren“, bringt es Stéphane BRETIN, Energy and Expertise Manager von VINCI Energies Building Solutions, auf den Punkt.

Der Hauptfokus der Branche und demnach der Hauptanteil der ergriffenen Maßnahmen betrifft den CO2-Fußabdruck. Die Dekarbonisierung von Gebäuden beruht hauptsächlich auf der ACT-Methodik (Assessing Low Carbon Transition) des Carbon Disclosure Project (CDP) und der französischen Umwelt- und Energieagentur (ADEME), angepasst an die Merkmale und Sachzwänge im Gebäudesektor (siehe Kasten).

Mehr Nachhaltigkeit beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Thema Emissionsreduzierung. „Auch Wasser- und Raumluftqualität für die Nutzer:innen von Zweckbauten wird an Bedeutung gewinnen, sowohl in Bezug auf Bau und Betrieb als auch den Aufbau von diesbezüglichem Know-how“, so Stéphane Bretin (siehe: „Water Footprint, the New Challenge for Commercial Real Estate“ und „Indoor Air Quality, a Health Issue for Real Estate“).

Der Großteil des Wassers aus der öffentlichen Wasserversorgung in Europa wird in Gebäuden verbraucht. Es sind ca. 21% der aus der Natur entnommenen Gesamtmenge (World Green Building Council). Diesbezüglich ist es wichtig, rigorose Ressourcenschonungsziele und Energieeffizienzmaßnahmen festzulegen: Verbrauchsmanagement, Regenwasserrückgewinnung und Leckvermeidung.

Mögliche Ökologisierungsschritte sind emissionsarme Erzeugung und Nutzung von Energie, emissionsarme Installationen und Materialien, Ressourcenschonung und Klimaanpassung, für die Know-how, Kompetenzen, Technologien, Tools und bewährte Zusammenarbeit erforderlich sind.

Das Whitepaper von VINCI Energies Building Solutions bietet auf 45 Seiten Hintergrundwissen, Fakten, Infografiken, Empfehlungen und Fallstudien. Es ist als didaktische Informationsschrift und zugleich als Manifest für das rasche Ökologisieren von Gebäuden konzipiert.


Dekarbonisierung in vier Schritten

Der ADEME-Ansatz der ACT-Methode (Assessing Low Carbon Transition) mit Anpassung an die Merkmale und Sachzwänge im Gebäudesektor umfasst vier Schritte:

  • Emissionsquellen ermitteln und messen
  • Aktionsplan zur Emissionsreduzierung (u.a. mit Priorisieren der wichtigsten Emissionsquellen und Zeitplan für die Umsetzung von Maßnahmen je nach Kritizität der Diagnose)
  • Implementieren und Überwachen des Betriebs, z.B. über Energieeffizienzverträge, Gesamtleistungsverträge oder emissionssenkende Leistungsverträge
  • Maßnahmen überwachen und ihre Wirksamkeit bewerten.

Key Figures

36% der CO2-Emissionen Europas sind dem Gebäudesektor zuzuschreiben.

40% des europäischen Energieverbrauchs entfällt auf den Gebäudesektor.

55% weniger Treibhausgasemissionen bis 2030, um die Klimaneutralität erreichen zu können.

80% der Gebäude, die 2050 genutzt werden, sind bereits gebaut.


 

17/10/2024

Weitere Infos:
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