Flávio Gomide ist BU-Leiter bei Omexom Brasilien. Als Ingenieur sieht er bei VINCI Energies gleich zwei Möglichkeiten, sich zu entfalten: Er trägt aktiv zur Energiewende bei und betätigt sich unternehmerisch bei Projekten, die das Lebensumfeld der Menschen verbessern.
2022 wurden knapp 3.000 brasilianische Familien im Pantanal, einer abgeschiedenen Region von der Größe Portugals an der Grenze zu Bolivien und Paraguay, mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. An dem 2020 gestarteten Projekt war auch Flávio Gomide beteiligt, BU-Leiter bei Omexom, und er ist laut eigener Aussage „sehr stolz darauf“.
„Wir haben nicht nur die technische Herausforderung gemeistert, zum ersten Mal in Brasilien im großen Maßstab eine Lösung auf Grundlage von Lithiumbatterien zu implementieren, sondern das im Auftrag unseres Kunden Energisa abgewickelte Projekt sorgt auch für mehr Eigenständigkeit der Menschen in abgeschiedenen Regionen, weil sie ihre Dieselgeneratoren durch eine erneuerbare, saubere Energiequelle ersetzen konnten.”
Flávio Gomide legt großen Wert auf den ökologischen Aspekt seiner Arbeit. „Für mich ist es sehr wichtig, dass unsere Projekte einen konkreten Beitrag zur Energiewende leisten“, betont er. In Brasilien werden knapp zwei Drittel des Stroms in Wasserkraftwerken erzeugt, die im Schnitt 30 Jahre alt sind. Die Nachfrage ist immens.
„Ich arbeite wie ein richtiger Firmenchef, bin sowohl für den Betrieb als auch die Kundenkontakte zuständig.”
„Wir tragen aktiv zur Modernisierung des Kraftwerksparks bei, insbesondere durch Digitalisierung. Das gilt beispielsweise für die 14 Standorte des italienischen Enel-Konzerns, deren Automatisierung wir Ende 2021 abgeschlossen haben. Durch die Automatisierung und Digitalisierung der 14 Kraftwerke durch Omexom kann unser Kunde sie jetzt fernüberwachen. Angesichts der großen Distanzen zwischen den einzelnen Einsatzorten ermöglicht dies eine optimierte Instandhaltung.”
In den Fußstapfen des Vaters
Als junger Student wusste Flávio Gomide zunächst nicht genau, auf welche Fachrichtung der Ingenieurswissenschaften er sich spezialisieren sollte. Heute ist er froh, dem Rat seines Vaters gefolgt zu sein. „Er war selbst Ingenieur im Bereich Wasseraufbereitung und konnte die Entwicklung elektrischer Anlagen und insbesondere deren Automatisierung beobachten“, erzählt er. „Er hat mir damals geraten, Elektrotechnik zu studieren. Das habe ich getan und nie bereut!”
Der Nachwuchsingenieur lernt seinen Beruf bei der brasilianischen Orteng-Gruppe, die auf Elektro- und Automatisierungstechnik spezialisiert ist. Insbesondere ist er im Bereich Wasserkraft tätig. Kurz nach der Übernahme von Orteng durch VINCI Energies im Jahr 2015 vervollständigt Gomide seine Ausbildung mit einem Ergänzungsstudium in der Fachrichtung erneuerbare Energien. „Sonnen- und Windenergie waren in Brasilien damals im Kommen. Und auf diesen Zug wollte ich aufspringen!“ Heute, mit 43 Jahren, leitet Gomide ein vierzigköpfiges Team, das auf Wasser- und Solarenergie spezialisiert ist.
„Was ich bei VINCI Energies besonders mag, ist die Eigenständigkeit“, unterstreicht er. „Ich arbeite wie ein richtiger Firmenchef, bin sowohl für den Betrieb als auch die Kundenkontakte zuständig. Jedes Jahr im September stellen ich und die anderen BU-Leiter:innen die strategischen Ziele der Business Unit in den nächsten drei Jahren vor. Das ist ein Aktionsplan, den wir gemeinsam im Team erarbeiten und der nicht von oben kommt. Diese Arbeitsweise ist typisch für VINCI Energies und sehr erfüllend und motivierend.”
Gomide achtet sehr darauf, auch den Nachwuchskräften im Team dieses eigenständige Arbeiten zu ermöglichen: „Man muss immer bereit sein, sie zu unterstützen, aber ihnen auch etwas zutrauen. Nur so können sie wachsen.”
Zwei Fachbereiche
Ob noch in der Ausbildung oder bereits mit viel Berufserfahrung – die Teammitglieder sind gut ausgelastet, denn derzeit laufen drei Großprojekte parallel. Anfang Mai 2022 wurde die BU von der Engie-Gruppe mit der Modernisierung des Wasserkraftwerks am Jaguara-Stausee in Südostbrasilien beauftragt. Dort wird unter anderem ein digitales Prozessleitsystem für die Hilfsbetriebe am Standort implementiert.
Im April 2023 bekam sie einen ähnlichen Auftrag für das Kraftwerk Nova Ponte von Cemig Geração e Transmissão. Dort soll die betriebliche Effizienz gesteigert, die Instandhaltungskosten gesenkt und die Lebensdauer der Anlage verlängert werden. Ein weiteres bedeutendes Projekt: Die Modernisierung des Horizonte-Solarkraftwerks von Enel zur Erhöhung der Produktionskapazität.
Diese Aufträge bestärken Flávio Gomide in seiner Meinung, dass der brasilianische Markt genügend Potential hat, um langfristig aus einer zwei Business Units zu machen, die sich dann auf Sonnenenergie bzw. Wasserkraft spezialisieren. Mehr Verantwortung für ihn, für die er unbedingt einen Ausgleich braucht: „Mountainbiken ist wie eine Therapie für mich“.
17/07/2023