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Porträtserie über Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von VINCI Energies. Sie üben mit ganz unterschiedlichem Background, einzigartigen Profilen und Werdegängen in der ganzen Welt einen der zahlreichen Berufe aus, die den Reichtum von VINCI Energies ausmachen.

Cédric Dufossé ist ein sehr erfahrener Industriekältetechniker bei CEF Industrie in Boulogne-sur-Mer. Sein Know-how gibt der ehemalige Berufssoldat und ausgewiesene Fachmann gerne an die junge Generation weiter.

„Was ich an meinem Job mag? Ich arbeite eigenständig, bin ständig auf Achse und sehe jedes Mal neue Fabriken und andere Technik!“ Cédric Dufossé, 47 Jahre, ist Industriekältetechniker bei CEF Industrie (ein Fachunternehmen von VINCI Energies für Industrie- und Gewerbekälte) in Boulogne-sur-Mer an der französischen Ärmelkanalküste.

Ich nehme die von unserer Planungsabteilung entworfenen Anlagen in Betrieb und optimiere ihre Leistungsfähigkeit“, erläutert er. „Das erfordert viel Geduld. Man muss sich Zeit nehmen, der Maschine erst einmal bei der Arbeit zusehen und sie dann richtig einstellen. Je nach Komplexität der Anlage und auch je nach Jahreszeit kann das durchaus zwei bis drei Wochen dauern.”

Seine Arbeit hat große Auswirkungen auf den Energieverbrauch. Wenn er beispielsweise eine Maschine, die normalerweise auf -9°C eingestellt ist, bei gleichem Wirkungsgrad auf -7°C herunterregelt, spart das bis zu 4 % Strom im Jahr.

Cédric Dufossé macht derzeit eine Inbetriebnahme im neuen Werk des Biopharma-Konzerns LFB im nordfranzösischen Arras, das Arzneimittel aus Blut herstellt. Für ihn ist diese Baustelle besonders interessant, denn „es ist eine große Anlage mit 12 MW Kälteleistung und unterschiedlichen Temperaturebenen (-25°C, -8°C und +6-12°C). Das ist recht komplex. Ich arbeite mit zwei Automatisierungstechnikern zusammen. Sie passen die Systemprogrammierung an, wenn etwas an der Anlage reguliert werden muss.“

„Ich gebe gerne mein Wissen weiter und begleite die jungen Leute in ihrer Entwicklung.”

Der Techniker ist seit Dezember 2022 vor Ort; die Inbetriebnahme ist für Ende Mai – Anfang Juni 2023 geplant.

Geduld, Präzision, Anpassungsfähigkeit

Herausforderungen dieser Art machen dem erfahrenen Techniker keine Angst. So erinnert sich Cédric Dufossé auch gerne an ein besonders komplexes Projekt im Jahr 2019 in der Fischfabrik Frais Embal in Boulogne-sur-Mer. „Damals sollte ich zwei transkritische* Kälteanlagen mit jeweils 800 kg CO2 als Kältemittel in Betrieb nehmen und etwa fünfzig Verdampfer installieren. Die Montage dauerte ein Jahr, die Inbetriebnahme drei Wochen. Und das bei einem engen Zeitplan, weil das gesamte Werk zu einem bestimmten Termin an diesen neuen Standort umziehen sollte“, erzählt Dufossé.

Präzision, Geduld und Anpassungsfähigkeit sind im Übrigen Charaktereigenschaften, die sich der Techniker von CEF Industrie in großen Teilen in einem früheren Leben angeeignet hat: Er war nämlich Berufssoldat. Mit 19 Jahren trat er in die Marineinfanterie ein, war zunächst im westfranzösischen Poitiers stationiert, dann zwei Jahre in Gabun. Er war unter anderem im Kosovo im Einsatz und diente als Scharfschütze.

Nach zehn Jahren wollte ich in meinen erlernten Beruf als Kältetechniker zurück“, erzählt er. In der Schule war ich gut in Mathe, Physik und Chemie, und weil in der Kältetechnik Arbeitskräfte gesucht wurden, haben mir meine Lehrerinnen und Lehrer zu dieser Ausbildung geraten. Eigentlich wäre ich lieber Elektriker geworden, aber letztendlich fühlte ich mich auch hier wohl: In diesem Beruf arbeitet man zu 80 % an elektrischen Anlagen.”

Experte und Ausbilder

Er war sieben Jahre in der Armee als Kältetechniker tätig, bevor er aus dem Dienst ausschied und mit 36 Jahren zurück in seine Heimatstadt Boulogne-sur-Mer zog. Dort fand er eine Stelle bei Axima Réfrigération und befasste sich näher mit Automatisierungstechnik und der Feineinstellung von Kältemaschinen. Mit seinem Vorgesetzten dort klappte es jedoch nicht optimal… „Ich lasse mir eben nichts gefallen!“, lächelt er. Als 2018 ein ehemaliger Kollege von Axima, der zwischenzeitlich zu CEF gewechselt war, den Kontakt zu seinem BU-Leiter herstellt, zögert er keine Sekunde und wechselt den Arbeitgeber.

Als Regulierungs- und Entstörungstechniker wird er schnell zum Kälteexperten in der Business Unit und zum Ausbilder der jüngeren Mitarbeitenden im Team. „Derzeit bilde ich zwei junge Leute aus“, so Dufossé. „Ich unterstütze sie per Telefon oder bei komplexeren Problemen auch vor Ort. Ich gebe gerne mein Wissen weiter und begleite die jungen Leute in ihrer Entwicklung. Gleichzeitig halte ich so Verbindung zum Team, weil ich auf der Baustelle meistens alleine arbeite.”

Die Kolleg:innen liegen Dufossé am Herzen, deshalb ist er seit vier Jahren auch im Betriebsrat. „Dadurch bin ich in Kontakt mit dem BU-Leiter, den anderen Techniker:innen und dem ganzen Personal. Der soziale Dialog funktioniert gut bei uns, und es macht Spaß, die Dinge im Interesse der Mitarbeitenden voran zu bringen.”

Diese Aufgabe kostet aber auch Zeit, und deshalb möchte er sie, ganz im Einklang mit seinen Grundsätzen, nach Ablauf seiner Amtszeit an Jüngere abgeben. Ansonsten will Cédric Dufossé in den nächsten Jahren weiter in seinem Beruf arbeiten und noch mehr junge Menschen ausbilden, „damit die Nachfolge gesichert ist“.

 

* Eine transkritische Anlage arbeitet sowohl ober- als auch unterhalb des kritischen Punktes des eingesetzten Kältemittels.

 

17/07/2023

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