Sidonie Moundi Elimbi ist Projektleiterin beim größten Instandhaltungsprojekt von Actemium Kamerun. Die atypische Laufbahn einer starken Frau, die Chancen zu nutzen wusste.
„Kommunikation, Energie, Pädagogik.“ So fasst Sidonie Moundi Elimbi in drei Worten ihre berufliche Aufgabe zusammen. Diese Fähigkeiten hat sie seit Beginn ihrer Karriere beharrlich ausgebaut. Wenn die Projektleiterin von Actemium Kamerun heute, mit 42 Jahren, für die Instandhaltung beim landesweit größten Kunden von VINCI Energies zuständig ist – dem Ölkonzern Perenco – dann ist dies das Ergebnis einer makellosen und eher atypischen Laufbahn.
„Ich habe mich schon in der Schule für Chemie und Physik begeistert und wollte einen Beruf, in dem ich diese Passion ausleben konnte“, erzählt sie. Freunde aus der Ölbranche haben mich überzeugt, in die petrochemische Industrie zu gehen.”
Nach einem Master in Naturwissenschaften mit einer Spezialisierung auf Biochemie in der Wirtschaftsmetropole Douala macht Sidonie Moundi Elimbi einen auf die Ölbranche zugeschnittenen Master im Bereich Qualität, Hygiene, Sicherheit und Umwelt. „So konnte ich ein interessantes Tätigkeitsfeld mit meinem Anspruch verbinden, die Menschen zu schützen, indem ich sie für Fragen der Sicherheit sensibilisiere“, erläutert sie.
Auf den Mentor kommt es an
Nach Praktika auf einer Werft und auf Ölbohrplattformen wurde Elimbi als Sicherheitsfachkraft bei AMT Necotrans angestellt, einer auf die Ölbranche spezialisierten Logistikfirma.
„Am Anfang hatte ich ziemlich Respekt vor der Aufgabe“, erinnert sie sich. Ich bewegte mich in einer Männerwelt, in der Qualität, Sicherheit und Umweltschutz keinen großen Stellenwert hatten – nicht unbedingt ideale Voraussetzungen. Aber ich habe auf gute Beziehungen und Kommunikation gesetzt und konnte mit praxisorientierten Hinweisen und intuitiven Tools schnell das Vertrauen des Teams gewinnen.”
Als sie sich 2016 bei Actemium Kamerun auf einen Posten als Arbeitssicherheits-Koordinatorin in einem Erweiterungsprojekt der Raffinerie Limbé in Südwest-Kamerun bewirbt und eingestellt wird, hat sie deshalb auch kaum Schwierigkeiten, mit ihrem sechsköpfigen Team eine Sicherheitskultur unter den gut hundert Beschäftigten am Standort durchzusetzen.
„Mein Managementposten vermittelt mir einen strategischeren Überblick über das Geschäft der Gruppe.”
Nach einem weiteren Jahr in einem anderen Projekt (dem Bau des Onomo-Hotels in Douala) wird sie aufgrund ihrer „Erfahrung“ und Ihrer „Durchsetzungsfähigkeit“ befördert.
„2019 bekam ich einen Posten als Junior-Projektleiterin beim Perenco-Projekt angeboten. Angesichts einer solchen Verantwortung war ich allerdings erst einmal etwas skeptisch. Aber zum Glück wurde mir ein äußerst erfahrener, sehr anerkannter Mentor zur Seite gestellt: der amtierende Projektleiter Alain Zeh Messi, genannt ‚Vater Alain‘.”
Die Feuerprobe lässt nicht lange auf sich warten: Corona wirft sämtliche Pläne durcheinander. „Es war nicht einfach, aber ich habe viel über meinen neuen Beruf gelernt – und auch über mich und meine Managementfähigkeiten.”
Nah bei den Teams
Seit Dezember 2020 und dem Ausscheiden ihres Mentors ist Sidonie Moundi Elimbi allein für den Perenco-Vertrag verantwortlich. „Mein Team besteht aus 253 Personen, darunter 251 Männer. Ich bin zuständig für das Personalmanagement, die ordnungsgemäße Durchführung der Arbeiten, die Einhaltung der Fristen und natürlich für Sicherheit und Umwelt“, führt sie stolz auf. Als Managerin legt sie Wert darauf, nah bei den Teams zu sein. Schließlich, so ihre Überzeugung, „werden Anweisungen und Vorschriften viel eher umgesetzt, wenn man ein offenes Ohr hat und seine Leute gut kennt“.
Heute ist sie froh über ihren Managementposten, der ihr „einen strategischeren Überblick über das Geschäft von VINCI Energies vermittelt, mit größeren und ehrgeizigeren Zielen“. „Das ist ein toller Ansporn!“, freut sie sich.
Um weiter Karriere zu machen, setzt Elimbi auf die Unterstützung von VINCI Energies, ihre Abschlüsse, ihre Managementtools und ihren Leistungswillen. Für die begeisterte Wandrerin hält der Weg, so hofft sie, noch zahlreiche Überraschungen parat. „Ich will weiter meine Leute motivieren und auch selbst weiterkommen, vielleicht irgendwann BU-Leiterin werden, aber auf jeden Fall in der Instandhaltung bleiben.”
21/04/2023